Washington DC (pte/26.01.2007/15:35)
- Wissenschaftler der University of Iowa haben bei einem 38-jährigen Mann
eine sensationelle Entdeckung gemacht. Nach einem Schlaganfall verlor der
Mann, der 40 filterlose Zigaretten täglich geraucht hat, die Lust an den
Glimmstängeln über Nacht. Die schwere Erkrankung hatte eine Hirnregion
außer Funktion gesetzt, in der die Forscher bisher immer nur die
Steuerzentrale für Hunger oder Schmerz sahen, berichtet das
Wissenschaftsmagazin Science
http://www.sciencemag.org in seiner jüngsten Ausgabe.
Betroffen vom Schlaganfall war die Gehirnregion namens Insula. In weiterer
Folge konnten die Forscher um Antoine Bechara von der University of
Southern California in Los Angeles auch 69 andere Patienten finden, die
Hirnverletzungen hatten und Raucher waren. 19 von ihnen hatten Läsionen
der Insula, bei den anderen war diese Hirnregion nicht betroffen. Zwölf
der Betroffenen verloren sofort nach der Beeinträchtigung die Lust auf das
Rauchen, ein weiterer gab das Rauchen danach "unter Anstrengungen" auf.
Interessant war der Vergleich mit den anderen Patienten, die keine
Verletzungen der Insula aufwiesen. Von ihnen hörten nur insgesamt acht
Prozent mit dem Rauchen auf. Unklar ist Bechara allerdings, warum die
verbliebenen sechs Insula-Beeinträchtigten nicht mit ihrer Sucht
aufhörten.
Dass die Region Insula mit dem Suchtverhalten von Menschen zu tun hat,
wussten die Forscher anhand von Hirnscans, die Aktivitäten deutlich
machten - etwa bei der Beobachtung anderer beim Rauchen. "Das ist eine
biologische Bestätigung einer lange zuvor bestandenen Vermutung", so
Norman Edelman, Chief-Medical-Officer der American Lung Association. Mit
diesem Wissen, das die Forscher nun gewonnen haben, sollen neue
Medikamente zur Suchtbekämpfung dort ansetzen, wo bisherige Methoden
versagten. "Eines der schwierigsten Probleme bei jeder Sucht ist es, den
Drang nach mehr von der jeweiligen Substanz - egal ob Zigaretten, Drogen,
Alkohol oder Essen - abzuschalten", so Bechara. Mit dem neuen Wissen
könnte man den Signalweg zur Insula stören und damit das Verlangen nach
der Droge verringern oder sogar ganz ausschalten.
Wie schwerwiegend die Schäden durch Tabakkonsum sind, betonen
Gesundheitsorganisationen und Mediziner immer wieder. Fast 90 Prozent
aller Lungenkrebsfälle weltweit sind auf den Tabakkonsum zurückzuführen.
"Das Bronchialkarzinom, an dem fast ausschließlich Raucher leiden, gehört
zu den gefährlichsten Erkrankungen überhaupt: Diese Krebsart gilt nach
herrschender Lehre als nicht heilbare, also tödliche Erkrankung" meint der
Männerarzt Georg Pfau
http://www.maennerarzt-linz.at im pressetext-Gespräch. Die
Heilungsrate des Bronchialkarzinoms sei immer noch sehr schlecht und liege
bei einer Fünfjahresüberlebensrate unter zehn Prozent. "Zudem wirken sich
Zigaretten auch negativ auf die Manneskraft aus. Zum einen geht die Zahl
der Spermien auch nach relativ kurzer Zeit als Raucher deutlich zurück.
Zum anderen führt jahrelanges Rauchen zu Gefäßverengungen und dadurch zu
Potenz- und Erektionsstörungen", so der Mediziner abschließend. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland
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