London (pte/23.11.2005/09:15) - Stress kann die
Cholesterinwerte im Blut erhöhen und damit potenziell das Risiko einer
Herzerkrankung steigern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des
University College London
http://www.ucl.ac.uk gekommen. Frühere Untersuchungen hatten
nachgewiesen, dass Stress mit einer erhöhten Herzfrequenz und einer
Schwächung des Immunsystems in Zusammenhang steht. Das Team um Andrew
Steptoe hat jetzt bewiesen, dass Stress langfristig bei manchen Menschen
auch die Cholesterinwerte zu erhöhen scheint. Die Wissenschafter führten
bei 199 Teilnehmern Stresstests und Messungen der Cholesterinwerte in
einem Abstand von drei Jahren durch. Die Ergebnisse der Studie wurden in
dem Fachmagazin Health Psychology
http://www.apa.org/journals/hea veröffentlicht.
Steptoe erklärte, dass manche der Teilnehmer auch kurzfristig einen
starken Anstieg der Werte aufwiesen, während andere nur in sehr geringem
Ausmaß reagierten. "Die Werte, die wir im Labor ermittelt haben,
spiegeln wahrscheinlich auch wie die Menschen im Alltag auf
Herausforderungen reagieren. Das bedeutet, dass jene die stärker auf
stressreiche Aufgaben reagieren, auch stärker auf emotionale Situationen
reagieren und daher eher unter erhöhten Cholesterinwerten leiden
werden." Erhöhte Cholesterinwerte gehören zu den Hauptrisikofaktoren für
Herz- und Kreislauferkrankungen.
Nach dem Ablauf von drei Jahren waren die Cholesterinwerte wie zu
erwarten bei allen Teilnehmern angestiegen. Jenen Personen, deren
Cholesterinwerte bei den ersten Tests an stärksten angestiegen waren,
wiesen in der Folge einen deutlich höheren Anstieg der Werte auf. So
waren die Werte beim LDL-Cholesterin drei Mal so wahrscheinlich in einem
potenziell schädlichen Bereich. Mögliche Einflussfaktoren wie die
normalen Cholesterinwerte, Alter, Geschlecht, Rauchgewohnheiten und
Alkoholkonsum waren dabei bereits berücksichtigt worden. Die
Wissenschafter halten es für denkbar, dass Stress den Körper dazu
anregt, mehr Energie in Form von Fettsäuren und Glukose zu produzieren.
Diese Substanzen erfordern, dass die Leber mehr LDL-Cholesterin
produziert, damit sie in andere Bereiche des Körpers transportiert
werden können. Es wäre laut BBC ebenfalls denkbar, dass Stress sich
störend auf die Fähigkeit des Körpers auswirkt, überflüssiges
Cholesterin wieder abzubauen. Schließlich wäre auch denkbar, dass Stress
eine Reihe von entzündlichen Prozessen auslöst, die ebenfalls die
Cholesterinproduktion erhöhen.
(Ende)
Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur
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