Baltimore, USA (pte/17.05.2006/15:30) - Eine Studie
der John Hopkins Bloomberg School of Public Health's Department of
Population and Family Health Sciences
http://www.jhsph.edu
besagt, dass leichter Stress während der Schwangerschaft den
Reifeprozess eines Kindes fördert. In der Mai/Juni Ausgabe des Journal
Child Development wurde die Studie nun veröffentlicht. Die Ergebnisse
der Studie belegen, dass normale Ängste und Stress, verursacht durch die
Ansprüche der modernen Zeit, keinen negativen Einfluss auf das
ungeborene Kind haben. Die Wissenschafter folgern, dass werdende Mütter
keine Bedenken um ihren emotionalen Zustand haben müssen.
Die Forscher begleiteten 137 Frauen ab der zweiten Hälfte ihrer
Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. Werdende Mütter
berichteten ab dieser Zeit von ihren Ängsten, Depressionen und Stress.
94 Kinder wurden dann bis zum zweiten Lebensjahr in ihrer geistigen und
motorischen Entwicklung der Kinder bewertet. Entgegen aller Erwartungen
fanden die Forscher heraus, dass Stress die Entwicklung während und nach
der Schwangerschaft nicht negativ, sondern sogar positiv beeinflusst.
Dafür gebe es folgende Erklärungen, so der Forschungsbericht: Frauen,
die sehr viel Stress haben, produzieren mehr von dem Hormon Cortisol.
Dieses benötigt der menschliche Körper zur Entwicklung der Organe. Es
wirkt somit leistungssteigernd auf die Entwicklung der Organe des Kindes
während der Schwangerschaft. Das Ergebnis der Studie ersetzt somit
frühere Forschungen, die besagen, dass Stress die Entwicklung von
Kindern hemme und Fehlgeburten fördere.
Untersucht wurde die Erfahrung von gestressten und ängstlichen Müttern
sechs Wochen und zwei Monate nach der Geburt. Die Ergebnisse zeigen
auch, dass vorgeburtlicher Mutterstress nicht das kindliche Temperament,
seine Aufmerksamkeit oder sein Verhalten beeinflusst. Außerdem
verursacht Stress während der Schwangerschaft keine Hyperaktivität bei
Kindern. Einzige Ausnahme in der Studie ist, dass Kinder von Müttern,
die Ihre Schwangerschaft negativ betrachten, ihre Gefühle weniger
kontrollieren können und nicht so aufmerksam sind. Die Teilnehmerinnen
der Studie waren meistens gut gebildete und finanziell abgesicherte
Frauen, die keine klinisch diagnostizierten Probleme hatten. Dennoch
wird in der Studie nicht befürwortet, dass Frauen sich ständig Stress
aussetzen sollen, da die mütterliche Erschöpfung keine gute Vorbereitung
auf die Anstrengung bei der Entbindung und der Beanspruchung bei der
Kindererziehung ist. In weiteren Forschungen muss nun untersucht werden,
ob die Ergebnisse der Studie aus dem biologischem Wechsel während der
Schwangerschaft resultieren oder genetisch bedingt sind. (Ende)
Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur
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