Baltimore, Maryland (pte,
10. Dez 2004 08:10) - Chronischer Stress beschleunigt den Prozess der
Entstehung von Hautkrebs, zumindest für anfällige Versuchsobjekte. Zu
diesem Schluss kommen Wissenschaftler vom Johns Hopkins Kimmel Cancer
Center
http://www.hopkinskimmelcancercenter.org/.
Ein entsprechender Versuch an Mäusen, die stressigen Situationen und
krebsverursachendem UV-Licht ausgesetzt wurden, zeigt, dass diese
doppelt so schnell Tumore entwickelten wie nicht-gestresste Mäuse. Wenn
sich der Stressfaktor auch beim Menschen als relevant erweist, bedeutet
das, dass stress-reduzierende Methoden wie Yoga und Meditation
anfälligen Personen helfen könnten, länger gesund zu bleiben.
"Wir haben ausreichend Beweise dafür, dass die negativen Auswirkungen
von chronischem Stress das Immunsystem schwächen und verschiedene
Aspekte der Gesundheit beeinflussen", so Francisco Tausk, Dermatologe am
Johns Hopkins Center und Leiter der Studie. Zur Entwicklung wirksamer
Behandlungsstrategien sei ein umfassendes Verständnis der Mechanismen
vonnöten, wie sich Stressfaktoren auf die Entstehung von Hautkrebs
auswirken.
Tausk hat 40 Mäuse dem Duft von Fuchsurin ausgesetzt, mit dem Mäuse
einen extremen Stresspegel assoziieren, und sie mit großen Dosen an
UV-Licht bestrahlt. Der erste Tumor trat nach acht Wochen auf. Bei
Mäusen, die nur dem UV-Licht ausgesetzt waren, begann die Entwicklung
eines Tumors erst 13 Wochen später. Nach 21 Testwochen hatten 14 der 40
gestressten Mäuse mindestens einen Tumor, und zwei der nicht-gestressten.
Bei den meisten Tumoren handelte es sich um Plattenepithelkarzinome, die
nicht-melanom sind, aber das Potenzial haben, sich auf andere
Körperteile auszubreiten.
Chronischer Stress unterdrückt die Aktivität der Zellen des
Immunsystems, die Fremdzellen erkennen und auf ihre Zerstörung abzielen.
Akuter Stress, der zeitlich begrenzt ist, könnte das Gegenteil von
chronischem Stress auslösen, glaubt Tausk. Der Experte will weitere
Studien zu chronischem Stress als Auslöser von Krebs durchführen.
"Stressreduktionsprogramme sind eine gute Option für Menschen und
besonders für Individuen, die ein hohes Risiko für Hautkrebs
mitbringen", argumentiert Tausk. (Ende)
Quelle: Presstext Nachrichtenagentur GmbH |