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Erkenntnisse der Hirnforschung
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Im Zusammenhang mit dem Thema
Psyche begegnet man immer wieder der Vorstellung, "mit entsprechendem
Willen und Einsatz ist alles machbar". Moderne "Erfolgstrainer halten
diesen Mythos am Leben (und verdienen selbst am besten daran). Natürlich
lässt sich vieles beeinflussen - aber eben nicht alles. Die Erkenntnisse
der Hirnforschung holen uns wortwörtlich wieder auf den Boden der
Tatsachen. Sie zeigen zwar einerseits, dass selbst im "alten Gehirn" noch
neue Nervenzellen wachsen können. Doch ist der damit verbundene Effekt
eher bescheiden. Er bleibt immer in die im Lauf von Jahrzehnten erfolgte
"Verdrahtung" von Nervenzellen eingebunden. Diese "Verdrahtung" bezeichnet
man in der Fachsprache auch als "Synapsenstärke". Der Begriff beschreibt,
dass die Verbindung zwischen zwei Nervenzellen (= "Synapse") umso stärker
wird, je häufiger diese Verbindung gebraucht bzw. betätigt wird. Solche
einmal "gebahnten" Nervenverbindungen "springen" bei entsprechenden Reizen
umso schneller und leichter an. Man spricht in diesem Zusammenhang von
"Denk-, Verhaltens- und Erlebensbereitschaften". Einmal angelegte
"Bereitschaften" können lebenslang bestehen bleiben (sofern nicht
alternative und stärkere andere Bereitschaften dazu in Konkurrenz treten).
Aufgabe einer Psychotherapie ist es unter anderem, günstigere
"Bereitschaften" aufzubauen. |
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