Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 

 

Autonomie - Trennung

Herr X hat sich selbst entschlossen, wann er die Therapie beenden, sich also von mir "trennen" will. Diesen Entschluss hat er mir schon in der 11. Sitzung mitgeteilt. Damit zeigt er sehr viel Autonomie, die vielen depressiven Patienten sonst fehlt (auch in diesem Punkt ist Herr X alles andere als typisch). Denn depressive Patienten können sich oft nur sehr schlecht trennen, was man beispielsweise daran merkt, dass sie immer weiter sprechen wollen, auch wenn die Therapiestunde längst vorbei ist. Selten schlagen sie von sich aus vor, die Therapie zu beenden. Oft leiden depressive Patienten unter dem inneren Konflikt, sich einerseits Nähe und andererseits Unabhängigkeit zu wünschen (wobei sie sich letzteres nicht zugestehen). Herr X kann offenbar sehr gut "abschiedlich" leben!

Therapeuten müssen immer darauf achten, dass ihre Patienten im Rahmen der Therapie nicht in eine (neue) "Abhängigkeit" geraten. Daher sollten Therapien zeitlich überschaubar sein und auf eine Verselbstständigung des Patienten abzielen. Viele Therapien finden daher in der Schlussphase nur noch in größeren Abständen statt, so dass der Patient immer mehr "auf eigene Beine gestellt" ist. Gelegentlich besteht dabei die Gefahr, dass die Beziehung auch "einschläft" und daher dauerhaft kein "gutes Modell" mehr ist. Da sich Depressive mit Trennungen schwer tun, sollte gerade dieses Thema in der Schlussphase besondere Aufmerksamkeit (insbesondere auch im Sinne der "Metakommunikation" erhalten. So kann der Patient erleben, dass sich Trennungen auch konstruktiv bewältigen lassen. Zu den therapeutischen Grundvereinbarungen gehört daher für mich auch die Regel, dass die Therapie zwar jederzeit beendet werden kann, dass vorher aber mindestens drei Abschlussgespräche stattfinden müssen. Darin können dann Trennungsthemen vertieft, mögliche "Beziehungsstörungen" geklärt und ein "lastenfreier" Abschied ermöglicht werden.