Haben Klienten die Wichtigkeit
(Dringlichkeit) einer Änderung für sich erkannt und akzeptiert, scheitert
ein Tätigwerden oft daran, dass sie sich die erfolgreiche Umsetzung nicht
zutrauen. Nicht erst an dieser Stelle, sondern schon während des gesamten
Interview-Prozesses lohnt es daher, die Zuversicht des Klienten in seine
Fähigkeiten und die entsprechenden Erfolgsaussichten zu stärken. Dies kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen: 1. Wie schon im Abschnitt über
„Bestätigen“ dargestellt, bemüht sich der Gesprächspartner kontinuierlich
darum, dem Klienten beobachtbare Fähigkeiten und Stärken möglichst konkret
bewusst zu machen. 2. Während des gesamten Interviews achtet der
Gesprächspartner auf „Confidence Talk“ (Zuversicht ausstrahlende
Sprechweise) und fördert diese (durch Reflektieren und Zusammenfassen). 3.
Man bittet den Klienten, frühere erfolgreiche Unternehmungen zu
beschreiben, und leitet aus diesen Mitteilungen Fähigkeiten und
Erfahrungen ab, die für die jetzt möglicherweise anstehende
Verhaltensänderung unterstützend wirken können. 4. Man geht mit dem
Klienten eine Liste mit wichtigen Fähigkeiten durch und überlegt, welche
auf den Klienten bereits zutreffen und in der momentanen Situation
hilfreich sein werden. 5. Im Hinblick auf mögliche künftige
Schwierigkeiten, veranstalten Klient und Gesprächspartner ein „Brainstorming“,
um geeignete Bewältigungsmöglichkeiten zu entwickeln. Auf keinen Fall
sollte man versuchen, durch reine Floskeln („Das wird schon klappen“)
Zuversicht aufbauen zu wollen. Solche Sprüche lösen bei manchen Klienten
Reaktanz aus („Der hat gut reden.“).
Exkurs 3:
Sachse und Mitarbeiter (2012) weisen darauf hin, dass auch „dysfunktionale
Schemata“ die Zuversicht von Klienten beeinträchtigen können („Ich habe
noch nie etwas zustande gebracht…“ „Wenn ich mich wehre, wird alles nur
schlimmer…“). Solche dysfunktionalen Schemata erfordern oft
spezifischere Interventionen.
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