Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Beispiel einer Selbstanalyse (2)

 

Es ist mir nicht leicht gefallen herauszufinden, warum es mir besser geht. Greifbar sind für mich in erster Linie drei Dinge:

- dass ich über meine Krankheit spreche und sie auch als solche bezeichne
- dass ich den Flug nach Amerika gewagt habe
- die Bücher, die ich über Ängste gelesen habe.

Dadurch, dass ich angefangen habe, die Bücher zu lesen (ca. vor zwei Jahren), habe ich erstmals der Krankheit gestellt. Es hat mich Tränen und Überwindung gekostet.

Viele Dinge konnte ich natürlich wieder erkennen und ich war stolz, weil ich mich schon so weit gefühlt habe (auf das Schlimmste zurückblicken konnte) und dass es Menschen gibt, die „es“ beschreiben können. Über die Krankheit zu reden, hat dem Ganzen den Mythos genommen. Außerdem habe ich mich danach nicht wie gedacht schlechter, sondern besser gefühlt. Ich habe etwas geschafft!! Man hat mich zudem mindestens genauso lieb wie vorher. Ein bisschen wurde es mir sogar egal, was andere denken. Ich war mir in dem Moment wichtiger als die Meinung anderer. (bei XXX. ist es mir aufgefallen)

Ich weiß jetzt auch, dass ich meinen Angstgefühlen nicht mehr so ausgeliefert bin, wenn ich sie mit dem Verstand besänftige. Vorher war ich der Meinung: Ich muss lernen, diese schlimmen Gedanken auszuhalten, und habe mir alles noch dramatischer ausgemalt und mich noch tiefer rein gezogen.

Eine Form des Umgangs ist jedoch zu lernen, die Emotionen abprallen zu lassen. Beim Flug nach Amerika ist es mir erstmals aufgefallen. Erfahren habe ich auch, dass Ängste oft mit Beziehungen zu tun haben. Vielleicht bin ich dadurch auch in einer Änderungsphase- ich kann es nicht genau sagen.

Inwieweit das Bewusstwerden verschiedener Dinge mit in den Prozess der Besserung einfließen, kann ich noch nicht erkennen. Reicht die Erkenntnis oder besser das Verstehen der Hintergründe von meinem Verhalten bereits aus, damit es mir besser geht? Zum Beispiel:
     - die Erkenntnis. dass ich noch nicht ausreichend fähig zur Selbstregulation bin?
     - dass ich weiß, was Transaktionsanalyse ist?
     - dass ich weiß, was das Vier-Ohren-Modell bedeutet?

Die Erfahrung über ein Körpergedächtnis hat mir auch schon weitergeholfen. Ich nehme ängstliche Reaktionen jetzt einfach nicht mehr so ernst (im Sinne einer realen Gefahr). Jetzt weiß ich, dass ich halt in mancherlei Beziehung empfindlicher bin als andere und fordere mich nicht so heraus.

Ich werde versuchen, mich und meinen Gefühlen künftig mehr Beachtung zu schenken. Ich habe es anerzogen bekommen, zu leichtfertig mit Gefühlen umzugehen, und habe somit meine Gefühle unterdrückt. Dadurch entstehen emotional gefärbte Körperzustände wie Schwitzen, Zittern, Herzrasen etc, die ich irrtümlich als eigentliche Gefahr falsch erkannt habe. Das finde ich ziemlich traurig.

Mir ist dabei aufgefallen, dass ich mit anderen Menschen genauso umgehe. Ich versuche, sie gleich aufzumuntern und mache Witze.

Es gibt einiges was ich ändern möchte. Der Blick nach vorne und Ziele werden mir hoffentlich auch weiterhelfen, damit es mir noch besser geht.