17jährige
Patientin mit Bulimie und suizidalen Gedanken (Behandlungsumfang: 18
Gespräche)
Ich suchte Mitte Oktober einen Therapeuten auf, nachdem ich 6 Wochen
lang stationär in einer Klinik war. Ich litt anfangs an einer Essstörung
(Bulimia nervosa) und unter Selbstmordgedanken. Die Essstörung bekam
ich in der Klinik in den Griff, trotzdem litt ich noch unter suizidalen
Gedanken. Also beschloss ich, mich noch weiter behandeln zu lassen. Der
Therapeut machte zuerst Verhaltenstherapie. Wir bekamen gemeinsam
heraus, dass ich Probleme mit meinem Körper hatte und dass ich sehr
stark unter Schamgefühlen litt. Um ein besseres Gefühl für meinen Körper
zu bekommen und um die Scham abzubauen, bekam ich Hausaufgaben auf. Ich
sollte z.B. meinen Körper durch Eincremen und Baden mehr verwöhnen. In
den nächsten Therapiestunden besprachen wir dann, wie es mir dabei
ging. Um meine Scham zu überwinden, sollte ich ein sogenanntes
Scham-Abbau-Training machen. Ich bekam einen Zettel mit, auf dem mehrere
Aufgaben standen. Z.B.: Leute um eine Mark bitten, mitten auf der Straße
singen etc. Ich hatte erst große Probleme, diese Dinge zu bewältigen.
Ich mochte auch diese „Hausaufgaben“ nicht, doch heute weiß ich,
dass diese mir am meisten geholfen haben, wieder ein glücklicher Mensch
zu sein. Ich habe dadurch gemerkt, dass man sich nur selber einbildet,
dass etwas peinlich ist. Heute ist es für mich überhaupt kein Problem
mehr, singend über die Straße zu gehen. Ich
akzeptiere meinen Körper jetzt auch so, wie er ist. Durch diese und
noch viele andere Dinge, die ich in der Therapie gelernt habe, sind mein
Suizidgedanken wie weggeblasen und ich genieße jeden Tag aufs Neue. |