New York (pte/02.12.2005/09:15) -
Wissenschafter der Columbia University
http://www.columbia.edu haben nachgewiesen, warum es oft schwerer
ist nach dem Abnehmen das Gewicht zu halten. Verantwortlich dafür ist,
dass der Körper versucht, die verlorene Fettmenge wieder auszugleichen.
Der Körper scheint den Verlust von Gewicht als einen Mangel des
Appetithormons Leptin zu interpretieren und versucht daher das normale
Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Ergebnisse der Studie wurden in
dem Fachmagazin Journal of Clinical Investigation
http://www.jci.org
veröffentlicht.
Es wird angenommen, dass mehr als 85 Prozent der fettleibigen Menschen,
die Gewicht verloren haben, zumindest einen Teil in der Folge wieder
zunehmen. Die Wissenschaft macht dafür eine Reihe von Veränderungen in
den Bereichen Stoffwechsel, Hormone und Nervensystem verantwortlich. Für
die aktuelle Studie verabreichten die Forscher sehr schlanken und stark
übergewichtigen Freiwilligen, die kürzlich abgenommen hatten, Leptin. Es
zeigte sich, dass die meisten metabolischen und hormonalen
Veränderungen, die einen permanenten Gewichtsverlust verhinderten, durch
eine Wiederherstellung der gewohnten Leptinwerte wieder rückgängig
gemacht werden konnten.
Leptin wird vom Fettgewebe des Körpers produziert. Es spielt bei der
Appetitkontrolle eine Rolle. Wie dieser Mechanismus genau funktioniert,
ist jedoch nicht bekannt. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass der
Körper nach dem Abnehmen mehr Leptin produziert. Um das zu ermöglichen,
wird neues Fettgewebe gebildet. Die Wiederherstellung der ursprünglichen
Leptinwerte würde diese zusätzliche Produktion überflüssig machen.
Leptininjektionen wurden bereits bei lebensgefährlich übergewichtigen
Menschen mit einem entsprechenden Hormonmangel eingesetzt. Ein ähnlicher
Ansatz funktioniert bei fettleibigen Menschen mit normalen Leptinwerten
jedoch nicht.
Das Team um Michael Rosenbaum hält die Entwicklung von Medikamenten für
möglich, die auf die Überwachung der Leptinwerte abzielen. Rosenbaum
erklärte gegenüber BBC News, dass die Verteidigung der Fettreserven
historisch gesehen durchaus Sinn machte, da unsere Vorfahren häufig
Perioden mit einem geringen Nahrungsangebot überstehen mussten. "Wir
gehen davon aus, dass das menschliche Genom sehr reich an Genen ist, die
das Körperfett schützen und eher arm an Genen, die gegen eine
Gewichtszunahme wirken. Wir haben Hunderttausende Jahre in einer Umwelt
gelebt, die uns dazu anregte, mehr zu essen und sich weniger zu bewegen
um Energiereserven aufzubauen. Heute leben wir in einer Welt, in der
diese Eigenschaften nicht mehr gefragt sind."
(Ende)
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur GmbH |