.....Mir geht es auch jetzt sehr gut, ich weiß nicht, wie lange es her
ist, seit ich zum letzten mal so viel Zeit für mich hatte und diese
auch so genießen konnte. Ich fühle einen wirklich tiefen inneren
Frieden in mir und habe den Wunsch, diesen nicht mehr so leicht
herzugeben, auch wenn diese Idee vermutlich eine Illusion sein wird.
Aber ich möchte mich zumindest erinnern, warum ich diesen inneren
Frieden verspüre und möchte „achtsam“ im Alltag sein, um mir die
Situationen oder Verhaltensweisen bewusst zu machen, die mir diesen
Frieden eventuell wieder nehmen könnten.
Das Angebot dieser
Klinik hat sicherlich einen großen Teil zu meinem jetzigen Zustand
beigetragen, vor allem die intensive Arbeit in den Gruppen. Ich hätte
nie gedacht, wie viel ich aus den Gruppen für mich mitnehmen kann.
Eine weitere Erkenntnis, die ich hier gewonnen habe, ist, dass mir
durch meine Therapie bei Ihnen viele Zusammenhänge bereits bekannt
waren und ich oft das Gefühl hatte, im Gegensatz zu vielen anderen
Mitpatienten nicht bei Null anfangen zu müssen. Ich möchte Ihnen
hierfür an dieser Stelle auch mal ein herzliches Dankeschön
aussprechen.
Ich habe vor einigen
Tagen nochmals darüber nachgedacht, welche von unseren gemeinsamen
Sitzungen mich nach meinem Erleben besonders weitergebracht haben.
Dabei erinnere ich mich ganz subjektiv besonders an zwei Sitzungen. In
der einen Sitzung hatten Sie mir das Arbeitspapier zum Thema
„Schattensuche“ gegeben (ich hatte in meiner ersten Mail von hier
bereits darüber geschrieben) und die Beschäftigung damit hat mir sehr
geholfen, meine Wut gegenüber meiner Partnerin loszuwerden und das hat
sie und mich einander viel näher gebracht. Die zweite Sitzung war die,
in der wie die Übung mit dem Ball („Sprich von Herzen und fasse dich
kurz“) durchgeführt haben und mich das emotional total aufgewühlt
hatte. Ich hatte dabei bemerkt, wie wenig ich in der Lage war, über
meine Emotionen zu sprechen und wie viel das Sprechen über Gefühle
bewirken kann.
Eigentlich knüpft der
Aufenthalt hier an die beiden Themen an, ich lerne und trainiere in
den Gruppen, über meine Gefühle zu reden und auch anderen ein Feedback
in der Weise zu geben, dass ich beschreibe, was ihre Schilderungen bei
mir auslösen, kurz gesagt, ich übe laufend, „bei mir“ zu bleiben und
in diesem geschützten Rahmen gelingt mir das auch ganz gut. Ich
glaube, dass darauf auch mein innerer Frieden beruht, den ich hier
verspüre....