Eine Ursache der wechselnden Launen und
Gemütslagen pubertierender Teenager ist US-Forschern zufolge auch der
Umbau von Nervenverbindungen im Gehirn.
Etwa ab dem elften Lebensjahr büßen Kinder ihr
soziales Gespür im "Sturzflug" ein, berichtet das britische Magazin "New
Scientist" (2365, 2002, 16) über eine Studie von Neurologen um Robert
McGivern. Eine Ursache sei die in diesem Alter einsetzende
Neustrukturierung des Gehirns, bei der vor allem im Stirnhirn neue
Verbindungen zwischen den Nervenzellen geknüpft werden. Dabei verlören die
Pubertierenden viel von ihrer Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen und
soziale Szenarien einzuschätzen, erklärt McGivern. Daraus resultierende
Unsicherheit und Verwirrung in emotionalen Situationen sei ein Grund
dafür, dass Teenager gereizt und launisch reagierten und das Leben häufig
als unfair empfänden. Erst mit etwa 18 Jahren erreiche das soziale Gespür
wieder sein ursprüngliches Niveau. Die Forscher hatten fast 300 10- bis
22-jährigen Portraits von Menschen gezeigt, deren Gesichtsausdruck
beurteilt werden sollte. Kinder und Jugendliche in der Pubertät benötigten
viel länger für ihre Einschätzung und machten häufiger Fehler.
(Quelle: Ärzte-Zeitung Nr. 188 vom
18./19.10.2002)
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