USA.
Wenn Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren unter einer schweren
Harninkontinenz leiden, ist die Wahrscheinlichkeit um 80 Prozent erhöht,
dass man bei ihnen auch depressive Symptome findet. Schon eine milde bis
mäßige Inkontinenz lässt die entsprechende Aussicht um 40 Prozent
ansteigen. Auf diese Zusammenhänge weist eine Befragung von 5.701 Frauen
hin, über deren Ergebnisse I. Nygaard und Mitarbeiter berichten.
Von den Teilnehmerinnen hatten 16 Prozent angegeben, dass sie unter
leichter bis schwerer Harninkontinenz leiden. Depressive Symptome waren
mit Hilfe von zwei Instrumenten erfasst worden (Center for Epidemiologic
Studies Depression Scale = CESDS, Composite International Diagnostic
Interview = CIDI). Die erwähnten Korrelationen fanden sich allerdings nur
bei Anwendung des CIDI, das sich nach depressiven Phasen im vergangenen
Jahr erkundigt, während die CESDS Symptome der vergangenen zwei Wochen
erfragt. Aufgrund des beschriebenen Zusammenhangs empfiehlt das
US-amerikanische Wissenschaftler-Team, bei harninkontinenten Frauen immer
auch nach einer begleitenden Depression zu fahnden.
I.
Nygaard u.a.: Urinary incontinence and depression in middle-aged United
States women. Obstet. Gynecol. 2003 (101) 149-156
Deutsche
Quelle:
www.zns-spektrum.com |