Deutschland. Tägliches
30-minütiges flottes Gehen auf dem Laufband in Form eines
Intervalltrainings kann schon innerhalb von 10 Tagen selbst bislang
therapieresistenten depressiven Patienten zu einer spürbaren Besserung
verhelfen. Diese Schlussfolgerung ziehen F. Dimeo und Kollegen aus einer
Studie, an der sich 12 Personen mit einer Major Depression beteiligten. In
10 Fällen waren zuvor bereits zwei unterschiedliche Antidepressiva
vergeblich eingesetzt worden. Alle Teilnehmer hatten einen
Hamilton-Depressions-Score (HDS) von wenigstens 15 Punkten. Unter dem als
„etwas anstrengend“ erlebten 10-tägigen Sportprogramm, das lediglich
am Sonntag unterbrochen wurde, besserte sich der durchschnittliche HDS von
anfangs 19,5 auf 13 Punkte. Bei fünf der 12 Patienten betrug er am
Schluss der Untersuchungen maximal 10 Punkte. Insgesamt verzeichnete die Hälfte
der Patienten eine bedeutsame und zwei weitere Teilnehmer eine leichte
Besserung. Jeder zweite Patient bat am Ende der Studie darum, das Training
fortführen zu dürfen.
Nach Ansicht der deutschen Wissenschaftler sind die erwähnten
Ergebnisse in mehrfacher Hinsicht klinisch relevant: Sie verdeutlichen,
dass aerobe körperliche Belastungen nicht nur vergleichsweise rascher
wirken als herkömmliche Antidepressiva; häufig entfalten sie sogar dort
Effekte, wo verschiedene Antidepressiva bislang versagt haben.
F.
Dimeo u.a.: Benefits from aerobic exercise in patients with major
depression: a pilot study. Br. J. Sports Med. 2001 (35) 114-117
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