Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Schweregrade der "Depression" gehen fließend ineinander über

Beeinträchtigen bereits leichte Depressionen die Lebensführung oder setzen Störungen erst sprunghaft ein, wenn ein bestimmter Schweregrad an „Depression“ erreicht ist? An dieser Frage erhitzen sich seit einiger Zeit die Gemüter von Wissenschaftlern. Eine Studie von P. M. Lewinsohn und Kollegen unterstützt die wachsende Zahl derjenigen, die von einem proportionalen Zusammenhang ausgeht und Depressionen als eine „Breitspektrumerkrankung“ betrachtet. Nach dieser Ansicht ist es sinnvoll, auch „unterschwellige“ Symptome zu behandeln. Letztere scheinen die Anfälligkeit („Vulnerabilität“) für voll ausgeprägte Depressionen zu steigern. Sie lassen sich deshalb als Risikofaktoren für eine spätere massivere Störung betrachten.

    In ihre Untersuchung bezogen die

amerikanischen Wissenschaftler drei Studien an unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ein (unter anderem Jugendliche). Die Ergebnisse sprechen dafür, dass eine Zunahme depressiver Symptome von einer Zunahme psychosozialer Funktionsbeeinträchtigungen begleitet wird (bis hin zur Major Depression oder Drogeneinnahme). Dabei ähnelt der Zusammenhang eher einem kontinuierlichen Prozess als einem Sprung von einer Kategorie in die nächste.

    Die Autoren weisen darauf hin, dass auch unterschwellige depressive Symptome Ausdruck einer gestörten Emotionsverarbeitung sein können. Es kann sich lohnen, diese durch kurze Interventionen zu therapieren, wie einige Studien zeigen: In ihnen besserten sich auch „unterschwellige“ Symptome und die

 Weiterentwicklung zu einer schwereren Depression blieb aus. Nicht zuletzt kann eine Frühbehandlung langfristig wirtschaftlich sein. Allerdings sollten dabei geeignete Maßnahmen gewählt werden, raten Lewinsohn und Kollegen. Denn überstürzte und übereifrige Interventionen müssen nicht unbedingt greifen. Sie können die Situation sogar verschlechtern, wenn sie beim Patienten ungünstige Erfahrungen hinterlassen und dann im Krisenfall nicht mehr genutzt werden können.

P. M. Lewinsohn u.a.: Clinical implications of «subthreshold» depressive symptoms. Journal of Abnormal Psychology 2000 (109) 345-351