Niederlande. Wenn sich
Patienten von ihrer Depression erholen, zieht die Partnerbeziehung nicht
immer mit. Wie eine Studie von W. W. Hale zeigt, verhalten sich
remittierte Depressive im Kontakt mit Fremden viel engagierter als im
Kontakt mit dem Partner. Nach Ansicht des Autors sollten
Depressionsbehandlungen daher immer auch auf die Qualität der jeweiligen
Partnerbeziehungen achten. Denn wenn diese weiter an alten Mustern haften,
kann anhaltendes krankmachendes Interaktionsverhalten den nächsten
Rückfall bahnen. An der niederländischen Studie beteiligten sich 11
ehemals depressive Patienten, deren Partner sowie jeweils ein „Fremder“.
Am Interaktionsverhalten der Patienten fiel auf, dass sich diese gegenüber
„Fremden“ viel eifriger und sprachlich aktiver verhielten als gegenüber
ihren Partnern. Umgekehrt waren die Partner unruhiger. Gegenüber den
Patienten nahmen sie eher eine zuhörende Haltung ein als gegenüber den
„Fremden“.
W.
W. Hale III: Behavioral social support between remitted depressed patients
with partners and strangers. Journal of Affective Disorders 2001 (64)
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