Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Reicht tägliche Einmalgabe von Antidepressiva?

Türkei. Antidepressiva scheinen ihren therapeutischen Effekt auch dann zu erzielen, wenn man die Tagesdosis auf einmal verabreicht, statt sie auf mehrere Einzelgaben zu verteilen. Bei Antidepressiva mit einer Halbwertszeit zwischen 12 und 24 Stunden steigert ein solches Vorgehen möglicherweise sogar den Effekt. Offenbar ist es für die Wirkung von Antidepressiva nicht entscheidend, dass ein bestimmter Wirkspiegel aufrechterhalten wird. Für den therapeutischen Erfolg scheint es auszureichen, dass eingefahrene Stoffwechselvorgänge wiederholt ausreichend stark gestört werden, um neue Anpassungsvorgänge in Gang zu setzen.

   Diese Schlussfolgerungen ziehen A. Yýldýz und G. S. Sachs aus einer Metaanalyse von 17 Untersuchungen. Letztere überprüften, inwieweit das Dosierungsschema eines Antidepressivums (tägliche Einmal- oder Mehrfachgabe) die Wirkung beeinflusst. Die Metaanalyse zeigte, dass selbst Antidepressiva mit kurzer Halbwertszeit ihren vollen Effekt erzielten, wenn man sie nur einmal täglich einnimmt. Diese Möglichkeit erscheint den Autoren nicht zuletzt deswegen interessant, weil sich eine Einmalgabe meist günstig auf die Compliance der Patienten auswirkt: Sie vereinfacht die Anwendung und erlaubt es mitunter, durch die Wahl eines günstigen Einnahmezeitpunktes Nebenwirkungen zu verringern. In den 17 erfassten Studien schienen sich die unterschiedlichen Dosierungsschemata jedenfalls nicht auf die Häufigkeit unerwünschter Begleiterscheinungen auszuwirken. In ihrem Fazit plädieren Yýldýz und Sachs dafür, dass sich das Einnahmeregime von Antidepressiva weniger an deren Halbwertszeit als vielmehr an den Bedürfnissen der Patienten orientieren sollte.

A. Yýldýz u.a.: Administration of antidepressants. Single versus split dosing: a meta-analysis. Journal of Affective Disorders 2001 (66) 199-206