Italien. Wer unter einer
bipolaren Depression leidet und einer stationären Behandlung bedarf,
sollte auf ein östlich gelegenes Zimmer Wert legen. Denn bipolar
Depressive scheinen sich in solchen Räumen fast vier Tage schneller zu
erholen als in Gebäudeteilen, deren Fenster nach Westen weisen. Dies
deutet eine Studie von F. Benedetti und Kollegen an, die sich auf Daten
von 415 unipolar und 187 bipolar depressiven Patienten stützt.
Möglicherweise bieten Zimmer in Richtung aufgehender Sonne eine natürliche
Form der Lichttherapie, spekulieren die Autoren. Bei unipolar Depressiven
konnte die retrospektive Untersuchung keinen vergleichbaren Effekt
erkennen. Während in östlich gelegenen Zimmern an sonnigen Tagen morgens
Lichtstärken bis zu 15.500 Lux zu messen waren, boten die westlichen
Zimmer zur gleichen Zeit nur 1.400 Lux. Auch abends (17 Uhr) konnten die
Lichtverhältnisse der Ostzimmer (2.700 Lux) mit den Westzimmern (3.000
Lux) mithalten. Da die erwähnten Unterschiede nur im Sommer und Herbst zu
registrieren waren, braucht man sich im Herbst und Frühjahr bezüglich der
Zimmerverteilung offenbar weniger Gedanken zu machen.
F.
Benedetti u.a.: Morning sunlight reduces length of hospitalization in
bipolar depression. Journal of Affective Disorders 2001 (62) 221-223 |