USA. Bei über 65-jährigen mit
depressiven Symptomen finden sich mehrere leicht erhöhte Entzündungs- und
Gerinnungsmarker. Das gilt erst recht für Menschen, die sich erschöpft
fühlen. Auf diese Zusammenhänge macht eine Studie von W. J. Kop und
Kollegen aufmerksam, in der Labor- und Depressionswerte von 4.268
herzgesunden Teilnehmern der Cardiovascular Health Study miteinander
verglichen wurden. Es zeigte sich, dass erhöhte Depressionswerte
(ermittelt anhand der Center for Epidemiologic Studies Depression Scale)
signifikant mit erhöhten Werten von C-reaktivem Protein (CRP),
Leukozytenzahl, Fibrinogen und Factor VIIc korrelierten. Noch deutlichere
Zusammenhänge fanden sich zwischen einem speziell erhobenen
Erschöpfungsindex einerseits und zahlreichen erhöhten Laborparametern
andererseits (CRP, Albumin, Leukozytenzahl, Thrombozytenzahl, Faktor VII,
Faktor VIII und Fibrinogen). Nach Berücksichtigung zahlreicher
Kontrollvariablen korrelierten nur der Erschöpfungsindex und einige
Laborparameter signifikant.
Entzündliche Vorgänge spielen auch
bei kardiovaskulären Erkrankungen eine Rolle. Nach Ansicht der Autoren
sind sie möglicherweise das noch immer gesuchte Bindeglied, das erklären
könnte, warum Depressionen und Erschöpfungszustände vermehrt mit
Herz-Kreislauferkrankungen und Herztod einhergehen.
W. J. Kop u.a.:
Inflammation and coagulation factors in persons > 65 years of age with
symptoms of depression but without evidence of myocardial ischemia. Am. J.
Cardiol. 2002 (89) 419-424
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