Viele Menschen sind darauf getrimmt, vor allem Mangel wahrzunehmen. Im
Bild gesprochen sehen sie das bereits halb leere und nicht das noch
immer halb volle Glas. So sinnvoll das „Bekämpfen und Verhindern von
Mangelzuständen“ mitunter sein mag, so hinderlich ist es gleichzeitig:
Denn es vermittelt überwiegend unangenehme Gefühle (wie Sorge, Angst,
Anstrengung, Neid, Konkurrenz). Warum sollten Sie sich nicht auch ein
Gefühl von Zufriedenheit gönnen, selbst in sehr anstrengenden Phasen
Ihres Lebens? Dafür gibt es einen einfachen „Trick“, der lautet „Sei
dankbar für das, was das Leben dir – trotz allem möglichen Kummer!!! –
meistens gleichzeitig bietet.
Sich zu Dankbarkeit
motivieren
Als
Angehörige einer reichen Industrienationen haben wir uns daran gewöhnt,
in Wohlstand und Sicherheit zu leben. Vieles was uns diese Gesellschaft
bietet, betrachten wir als „selbstverständlich“ oder als unser
„ureigenes Recht“. Schnell reagieren wir gekränkt oder wütend, wenn man
uns einschränkt und sei es nur, weil jemand sich an der Kasse vordrängt
oder der Partner seine Schuhe immer noch nicht dorthin stellt, wo wir es
wollen. Dabei genügt meist schon ein Blick über die Grenzen, um uns
eindrucksvoll zu verdeutlichen, wie wenig selbstverständlich vieles ist.
Wahrhaft existentielle Probleme belasten immer noch die Mehrheit der
Menschen, wie Hunger, Armut, Krankheit, Krieg, Unterdrückung und
Bildungsmangel. Halten Sie es vor diesem Hintergrund nicht für
vertretbar, dass Sie trotz Ihrer Sorgen und Probleme ein wenig dankbar
für manche Seiten Ihres Lebens sein können?
Anlässe zur Dankbarkeit
erkennen
Beginnen Sie sofort nach
der Lektüre dieser Anregungen, auf dem unteren Abschnitt dieses Blattes
einige Gründe aufzuführen die auch für Sie Anlass zur Dankbarkeit sind.
Wahrscheinlich haben Sie ein Dach über dem Kopf und Ihre
Existenzgrundlage ist gesichert. Vermutlich deckt eine Krankenkasse Ihre
Gesundheitsrisiken ab. Wahrscheinlich haben Sie durch moderne Medien
(zumindest ein Fernsehgerät) Anschluss an die Welt. Möglicherweise sind
Sie nicht völlig vereinsamt, haben vielleicht sogar eine Familie,
Kinder, Freunde oder einen Partner (auch wenn diese vielleicht nicht
Ihren Traumvorstellungen entsprechen). Möglicherweise können Sie ein
Hobby pflegen usw. usw.
Keinen Tag ohne Dank
beschließen
Machen Sie es sich zur
Gewohnheit, vor dem Schlafengehen zwei bis drei Gründe zu finden, warum
Sie – trotz möglicher Probleme – auch für diesen Tag dankbar sein
können. Manche Menschen wählen dafür die Form des Gebets, andere machen
Notizen in einem Tagebuch.
Sich bei anderen bedanken
Nutzen Sie jede
Gelegenheit, anderen zu danken, wenn es dafür Anlass gibt. Dank kostet
nichts und zeigt dem anderen, dass er wahrgenommen und wertgeschätzt
wird. Überwinden Sie innere Bequemlichkeit und Hemmungen, indem Sie
aktiv werden und auch einmal nur deshalb jemanden anrufen oder diesem
schreiben, um Ihren Dank auszudrücken. Dank verbindet!
Dankbarkeit als Form
positiven Denkens
Durch häufigere
Dankbarkeit üben Sie sich automatisch darin, positiver zu denken. Da Sie
ja selten für alles dankbar sein werden, besteht auch nicht die Gefahr,
dass Sie sich durch etwas mehr Dankbarkeit gleich zu einem „Schönredner“
oder „Schönfärber“ entwickeln oder dass Ihr Engagement für noch bessere
Lebensbedingungen erlahmt. Danke, dass Sie sich für das Thema
interessiert haben.