Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Zukunftsgeschichte 3 ("Vision")


Die Aufgabe, eine Geschichte von sich selbst zu schreiben ("Wie ich mir den Ablauf einer Woche in fünf Jahren vorstelle"), erleichtert es, Lebensziele und Lebenssinn zu entwickeln. Herr E. F. (Name geändert) hat mir gestattet, als Beispiel einer solchen Phantasie seine Erzählung hier zu veröffentlichen. An dieser Geschichte besticht, dass sie sehr konkret formuliert ist und durch Beschreibung eines neuen Umgangs mit Alltagsschwierigkeiten realitätsnah wirkt. Herr E.F. litt unter "Hypochondrie"


– Eine Woche im Leben von E. F. im Jahre 2012 –

Heute musste ich nicht so früh raus – dafür hatte ich heute einen langen Tag im Weiterbildungkolleg. Am Morgen habe ich erst mal in Ruhe Zeitung gelesen und ge-frühstückt und bin dann noch mal an den Schreibtisch. Frau und Tochter waren schon um halb acht aus dem Haus. Die „Kleine“ ist jetzt schon in der zweiten Klassse und überaus selbständig.

Trotz meiner vielen Stunden ist der Tag gut verlaufen. Die drei Stunden am Mittag mit den Mechanikern waren anständig vorbereitet - die Truppe ist jedoch von der übelsten Sorte. Zwei Minuten Unterricht ohne blöden Kommentar grenzen fast schon an eine Offenbarung. Als Wladimir – der Typ ist 1,95 groß und hat den IQ eines Schimpansen – zum dritten Mal nach zweimaliger Ermahnung seinen neuen Handy-Klingelton ausprobieren musste, ist es mir spontan und recht zynisch herausgerutscht. „Naah Wladimir, arbeitest du heute wieder mit Hochdruck daran, in die „Hartz IV Gruppe“ hineinzukommen? Nach allgemeiner Heiterkeit und einem ziemlich sauer bis geschockt dreinschauenden Wladimir habe ich mich dann vor allen für die zynische Form der Ansprache bei ihm entschuldigt. Daran schloss sich eine durchaus ernsthafte Diskussion an, die uns weg von den Druckverlusten in Bremsleitungen direkt zum ausbildungsadäquaten Verhalten leitete. Das Beste daran: Die Diskussion und der anschließende Fachunterricht liefen gesittet und durchaus konzentriert ab. Nachmittags sprach mich der Chef an, ob ich mir nicht vorstellen könne – da ich ja ohnehin schon Informatik in der Gruppe für Zerspannungstechnik geben würde – auch die Informatik in deren Fachschule zu übernehmen. Ich sagte ihm, ich könne es mir nicht vorstellen und blieb auch nach seinem wie immer penetranten Beharren bei meinem Nein! In der ersten Pause des Abendunterrichts kam es mal wieder zum Eklat. Die Kollegen Lohse und Feinbein hatten sich mal wieder bzgl. der durchzuführenden schriftlichen Facharbeiten lautstark zerstritten. Ich gab meine üblicherweise hohe Zurückhaltung auf und schloss mich Lohses Meinung an, dass eine Facharbeit mit fünf Seiten Umfang doch etwas zu wenig sei und behauptete, man könne den Eindruck gewinnen, dass hier eine Form von Arbeitsverweigerung vorliege.

Spät abends zurückzukommen war kein Problem, weil ich morgen frei habe. Die Stundenreduktion auf 20 Stunden macht sich bemerkbar und der freie Dienstag ist eine richtig schöne Erholungsinsel.

Meine Tochter war schon im Bett – für sie ist spätestens um halb neun Feierabend. Meine Frau hatte in der neuen Küche gewirkt. Traditionell gibt es Pfannkuchen – zweifellos eines meiner Leibgerichte.

Während des gesamten Tages hatten sich übrigens wieder die typischen Verkrampfungen im Unterleib und Rücken gemeldet. Nach der kleinen Auseinandersetzung unter Kollegen hatte sich das Ganze zu einem sehr unangenehmen Gefühl ausgeweitet. Da ich im Kolleg weder Ruhe noch Sofa hatte, musste ich die Entspannung auf den Abend verlegen. Nach ca. 20 Minuten autogenem Training ging es schon besser. Ich denke morgen früh sind die Schmerzen weg.

Nach meiner kleinen Entspannung teilte mir meine Frau so ganz im Vorübergehen mit, ich müsse morgen Mittag zum Elternsprechtag da sie nicht könne. Nach einer kurzen Diskussion erklärte ich mich bereit, bei der Lehrerin anzurufen und nach der Notwendigkeit eines Besuchs zu fragen. Danach wurde noch ein wenig die Glotze angeschmissen und wir sind dann so gegen Mitternacht ins Bett.

Eine halbe Stunde später ging der sieben Jahre alte zweibeinige Wecker an und fragte, ob er in unser Bett kommen könne da er sonst nicht schlafen kann. Da wir das Spiel schon öfters hatten, beschlossen meine Frau und ich, der Sache einen Riegel vorzuschieben. Nein! Ich erklärte mich bereit, noch eine Geschichte vorzulesen und die kleine Lampe anzulassen. Nach ca. 15 Minuten intensiven Heulens hatten wir dann zum Glück gewonnen.
Für Morgen habe ich mir den Vormittag für die Unterrichtsvorbereitung und ein wenig Korrektur freigehalten und werde am Nachmittag mit Frau und Kind mit dem Fahrrad zum Stausee radeln. Abends geht’s zum Fußballtraining mit anschließendem kurzen Saunagang.