Boston (pte, 03.
Feb 2004 12:40) - Wissenschaftler der University of Massachusetts
haben an Primaten bei sexueller Erregung erstaunliche Ähnlichkeiten
mit dem Menschen gefunden. Nicht nur die Hirnareale, die für den Sex
per se zuständig sind, waren bei den Magnetresonanzuntersuchungen
aktiv, berichtet das Wissenschaftsmagazin Scientific American
http://www.sciam.com.
Die Untersuchungsergebnisse bei den Affen erinnerten die Forscher
stark an die beim Homo sapiens.
Das Wissenschaftsteam um Craig Ferris von der Medical School der
University of Massachusetts hat für die Untersuchung
Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus), die im
Magnetresonanztomographen lagen, mit Duftstoffen von Weibchen
konfrontiert. Dabei wurden Gehirnregionen aktiv, die nicht nur für
die sexuelle Erregung sorgen, sondern auch für kognitive
Wahrnehmungen, Emotionsverarbeitung, Entscheidungsfindung und
Erinnerungsvermögen zuständig sind. Dies lege nahe, dass die Tiere
nicht nur direkt an Sex denken, sondern auch darüber mit wem sie Sex
haben.
Die Forscher hatten Gerüche von Weibchen in verschiedenen sexuellen
Zyklen vorgelegt, darunter auch welche, die sterilisiert waren und
Weibchen, die sich gerade im Eisprung befanden. "Wir waren über die
Folgen der olfaktorischen Reize wirklich überrascht", meint Co-Autor
Charles Snowdon von der University of Wisconsin in Madison. Die
Autoren sind zum Schluss gekommen, dass die Ergebnisse der
Magnetresonanzuntersuchungen große Ähnlichkeiten mit denen des
Menschen haben. "Der Vorteil bei Untersuchungen mit
nichtmenschlichen Primaten liegt darin, dass Reaktionen des Gehirns
in bestimmten Situationen untersucht werden können, wenn eine solche
Untersuchung am Menschen nicht möglich ist", so Snowdon.
Die Weißbüschelaffen gehören zur Gruppe der Neuweltaffen und stammen
aus Mittel- und Südamerika. Die zur Familie der Krallenaffen
gehörigen Weißbüschelaffen sind etwa 20-25 cm groß und haben einen
30-35 cm langen Schwanz. Sie ernähren sie sich sowohl von Früchten
und Pflanzen, als auch von Tieren, wie etwa Eidechsen, Fröschen und
Vögeln. Die Tiere leben in kleinen Gruppen, an deren Spitze ein
ranghohes Pärchen steht. Die Aufzucht der Nachkommen dauert etwa
zwei Monate und wird sowohl von der Mutter als auch vom Vater und
auch anderen halbwüchsigen Artgenossen übernommen. (Ende) |