Pisa (pte, 06.
Mai 2004 12:03) - Der Grundsatz "Männer sind vom Mars, Frauen von
der Venus" gilt unter einer Bedingung nicht: Wenn beide ineinander
verliebt sind. Denn, so hat die Forscherin Donatella Marazitti von
der Universität Pisa entdeckt, während dieser Zeit sind sie quasi
gleichgeschaltet. Die Testosteronspiegel sind bei Mann und Frau in
Zeiten der Verliebtheit auf gleichem Niveau, so New Scientist
http://www.newscientist.com.
Marazziti hatte in Untersuchungen verschiedene Schlüsselhormone im
Blut von frischverliebten Paaren gemessen: Dabei war auffällig, dass
es neben dem Anstieg des Stresshormons Cortisol zu einer Veränderung
des Testosteronspiegels kam: so stellte die Forscherin fest, war es
zu einer "Verweiblichung" der Männer gekommen und umgekehrt wiesen
Frauen höhere Testosteronspiegel auf als nicht verliebte
Geschlechtsgenossinnen.
Die Forscherin hatte die Probanden, zwölf frischverliebte Pärchen,
über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet. Die
Vergleichsgruppe bestand aus 24 Personen, die nicht frisch verliebt
waren, sondern entweder "Single" oder seit Jahren in Beziehungen
lebten. Die Forscherin, die sich seit Jahren mit Beziehungen und
Liebe beschäftigt, sieht die Phase der Verliebtheit als "Übertauchen
geschlechtsspezifischer Unterschiede". Offensichtlich ist es
biologisch wichtig, dass es einen Zeitpunkt gibt, bei dem alle
störenden Differenzen einfach weggewischt sind. Das erhöhe auch die
Chance auf Nachwuchs, denn bei Frischverliebten ist auch die
Sexfrequenz wesentlich höher. Traurige Realität ist aber, dass sich
diese hormonelle Gleichschaltung nach einem bis zwei Jahren wieder
auf Normalniveau einpendelt. Dann werden Frauen wieder weiblicher
und Männer männlicher.
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