Boston (pte, 04.
Mär 2004 12:23) - Einem Team von Reproduktionsexperten ist es
gelungen mit gefriergetrocknetem Samen von Kaninchen weibliche
Eizellen zu befruchten. Die befruchteten Eier wurden danach in
Kaninchen-Weibchen eingesetzt, berichtet das Center for Regenerative
Biology der University von Connecticut
http://www.uconn.edu.
Kaninchensamen ähneln menschlichen Samenzellen mehr als etwa die von
Mäusen, berichten die Forscher, die davon ausgehen, dass die Methode
in Zukunft auch für menschliche Spermien in Frage kommen könnte.
Bis jetzt ist es den Wissenschaftlern nur gelungen Samenzellen von
Mäusen gefriergetrocknet zeugungsfähig zu halten. Nach Angaben der
Wissenschaftler wurden aber auch die Samenzellen der Kaninchen beim
Frieren beschädigt: Die Spermien verloren ihre Beweglichkeit und
Membrane in Zellen wurden zerstört. Dennoch blieben die Chromosomen
in den Samenzellen intakt. In verschiedenen Versuchen wurden die
gefriergetrockneten Samen mehr als zwei Jahre lang bei Temperaturen
über dem Gefrierpunkt gelagert. Die Fertilität blieb dennoch
erhalten, aber die Zahl der erfolgreichen Befruchtungen war generell
gering: Von 230 befruchteten Eizellen, die acht Kaninchen-Weibchen
eingesetzt wurden, überlebte nur ein Embryo bis zur vollen Größe,
der dann bei der Geburt verendete. Ein, wie die Forscher meinen,
häufig auftretender Fall bei einfachen Schwangerschaften von
Kaninchen.
Die Forschungsergebnisse des Wissenschaftsteams unter der Leitung
von Xiangzhong Yang von der University von Connecticut werden im
Wissenschaftsmagazin "Biology of Reproduction" veröffentlicht. An
dem Projekt nahmen auch Wissenschaftler der Universität von Hawaii
und der japanischen Hirosaki-Universität teil. Die Experten sind
zuversichtlich, dass bei Verbesserungen des Vorgangs zukünftig auch
andere Samen von Säugetieren bei Raumtemperaturen ohne Ablaufdatum
haltbar bleiben könnten. (Ende) |