Sydney (pte/03.10.2005/09:15) - Populäre
Filme stellen Sex und den Konsum von Drogen auf eine verantwortungslose
Art und Weise dar. Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung der 200
Topfilme der letzten 20 Jahre gekommen. Bei 53 Darstellungen von
Geschlechtsverkehr wurde nur in Pretty Woman ein Kondom erwähnt. Alle
Darstellungen des Konsums von Cannabis waren entweder positiv oder
neutral. Die von der University of Sydney
http://www.usyd.edu.au
durchgeführte Studie wurde im Journal of the Royal Society of Medicine
http://members.rsm.ac.uk/jrsmlogin.php veröffentlicht.
Das Team um Hasantha Gunasekera betonte, dass Filme häufiger die realen
Folgen von ungeschütztem Geschlechtsverkehr und illegalem Drogenkonsum
darstellen sollten. Filme, die vor dem Auftreten von Aids 1983 gedreht
wurden oder auf den Markt kamen, wurden ebenso ausgeschlossen wie
Zeichentrickdarstellungen, die keine Menschen zum Inhalt hatten,
jugendfrei waren oder bei denen die Anwesenheit eines Erwachsenen beim
Sehen empfohlen wurde. Nach Berücksichtigung aller dieser Kriterien
wurden schließlich 87 Filme analysiert. Der einzige Vorschlag ein Kondom
zu benutzen, stammt aus Pretty Woman. In 98 Prozent aller sexuellen
Kontakte, die zu einer Schwangerschaft führen konnten, wurde eine Form
der Verhütung weder vorgeschlagen noch durchgeführt. Weiters gab es
keine Darstellungen der Folgen von ungeschütztem Geschlechtsverkehr wie
unerwünschten Schwangerschaften, HIV oder sexuell übertragbaren
Infektionen.
Filme, in denen Cannabis (8 Prozent) oder andere illegale Drogen (7
Prozent) konsumiert wurden, waren seltener als jene mit Rauschzuständen
durch Alkohol (32 Prozent) oder dem Konsum von Nikotin (68 Prozent). Sie
tendierten jedoch dazu, diesen Konsum positiv und ohne negative
Konsequenzen darzustellen. Die aktuelle Studie ergab, dass nur einer von
vier Filmen ohne Darstellungen von potenziell gesundheitsschädlichen
Verhaltensweisen wie ungeschütztem Sex, Cannabiskonsum,
nichtintravenösem Konsum von Drogen, Rauchen und Betrunkenheit auskam.
Gunasekera erklärte laut BBC, dass die Filmindustrie damit weltweit die
Vorstellungen von Milliarden Menschen beeinflusse. "Die 200
Topproduktionen der Filmgeschichte haben Einnahmen von mehr als 70
Milliarden Dollar erzielt." Der Wissenschafter erklärte gegenüber BBC
News online, dass man sich bewusst sei, dass die Filmindustrie nicht der
öffentlichen Gesundheitspflege diene. Es sei dennoch überraschend, dass
es keine Anstalten gäbe, geschützten Geschlechtsverkehr oder die Folgen
von Drogenmissbrauch darzustellen.
(Ende)
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur GmbH |