Edinburgh (pte,
12. Feb 2004 11:52) - Der Neurologe Gareth Leng von der Universität
von Edinburgh
http://www.ed.ac.uk
ist dem Geheimnis der "Chemie der Liebe" auf die Spur gekommen: Das
Hormon Oxytocin spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn es kann
eine "permanente Verbindung zwischen Liebenden" schaffen. Das Hormon
arbeitet indem es die Verkabelung im menschlichen Hirn in Milliarden
von Schaltungen verändert, berichtet BBC-Online
http://news.bbc.co.uk
.
Oxytocin spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn dieses Hormon
wird sowohl bei der Geburt eines Kindes als auch beim Orgasmus
ausgeschüttet. Das Hormon schafft die Verbindung zwischen Mutter und
Kind und agiert wie ein "Meisterschalter im Gehirn", weil es neue
Interaktionsmuster zwischen den Nervenzellen schafft, erklärt der
Forscher. Der Experte glaubt, dass bei Menschen, bei denen weniger
von den speziellen Oxytocin-Rezeptoren im Gehirn vorhanden ist, die
Fähigkeit langfristige und erfolgreiche Partnerschaften einzugehen,
vermindert ist. US-Forscher haben bei Prärie-Wühlmäusen dieses
Hormon, das in großen Mengen während der Arbeit und sexueller
Aktivität entlassen wird, als wichtigen Träger mütterlichen
Verhaltens entschlüsselt.
Prärie-Wühlmäuse sind monogam. Ihre Partnersuche dauert etwa 48
Stunden. Während dieser Zeit sind die Tiere das erste Mal in ihrem
Leben sexuell aktiv. "Bei dieser Suche nach dem richtigen Partner
werden große Mengen von Oxytocin ausgeschüttet", erklärt Leng. Die
Wühlmäuse haben in mehreren Teilen ihres Hirnes Rezeptoren, die auf
das Hormon reagieren. In Versuchen wurden diese Rezeptoren
blockiert. Dabei wurde festgestellt, dass weibliche Wühlmäuse kein
Interesse an der Paarbildung zeigten. "Die Forscher sind sich noch
nicht im Klaren darüber, warum die verlängerte Exposition des
Hormons solche Auswirkungen auf das Verhalten hat", meint Leng. Das
Wissen darüber sei allerdings essenziell für das Verständnis der
Wechselwirkungen von Medikamenten und ihren Einfluss auf Laune und
Verhalten - egal ob im positiven oder im negativen Sinn, meint Leng.
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