Viele Menschen gehen davon aus, dass man
"gute" und "stabile" Beziehungen daran erkennt, dass immer "Sonnenschein
herrscht" und keine Irritationen vorkommen. Solche Beziehungen wirken
mitunter aber eher tot als lebendig. Nach meiner Erfahrung erkennt man
eine gute Beziehung vor allem daran, dass es den Beteiligten trotz
heftigster Irritationen immer und immer wieder gelingt "Beziehung" neu
herzustellen. Je häufiger das gelingt, um so stabiler und verlässlicher
wird das "Beziehungsgefühl".
Mit anderen Worten: „Vertrauen in eine
Beziehung“ sollte möglichst nicht dahingehend verstanden werden, dass die Beziehung
„unerschütterlich und ungetrübt bleibt“. Lebensnäher und konstruktiver ist eine Definition, die besagt,
dass „Vertrauen in Beziehung“ bedeutet, über ein durch Erfahrung
gestütztes „Sicherheitsgefühl“ zu verfügen. Dieses Gefühl verleiht die
Gewissheit,
dass es immer und immer wieder gelingen wird, eine noch so gestörte
Beziehung erneut herzustellen. Denn jede erfolgreiche Bewältigung einer
gravierenden Störung vermehrt unweigerlich das „Vertrauenskapital“ in der
betreffenden
Beziehung und erzeugt damit zunehmend ein echtes „Sicherheitspolster“ .
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