Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Kindliche Vernachlässigung hinterlässt auch physische Spuren

Produktion von wichtigen Hormonen wird direkt beeinflusst

   

Madison (pte/22.11.2005/09:15) - Kinder, die in den ersten Lebensjahren vernachlässigt werden, tragen physische und psychische Folgen davon. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of Wisconsin-Madison http://www.wisc.edu gekommen. Das Fehlen einer liebevollen Bezugsperson beeinflusst die Produktion jener Hormone direkt, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung sozialer Bindungen spielen. Kinder, die in Waisenhäusern aufwuchsen, verfügten über geringere Mengen der Hormone Vasopressin und Oxytocin als andere Teilnehmer. Die Wissenschafter schreiben in den Proceedings of the National Academy of Sciences, http://www.pnas.org dass es in der Folge keine Rolle spielte, dass diese Kinder später in stabilen Familienverhältnissen untergebracht wurden. Das lege nahe, dass die Folgen der frühen Vernachlässigung bis zu einem gewissen Grad bleibend sein könnten.

Die Forscher gehen davon aus, dass das Fehlen einer kindgerechten Versorgung die normale Entwicklung bestimmter hormoneller Systeme stören kann. Das kann in der Folge zu einer Beeinflussung der angenehmen und beruhigenden Stimmung führen, die normalerweise zwischen Kindern und ihren Bezugspersonen entsteht. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe wiesen die 18 vier Jahre alten Kinder, die in Waisenhäusern aufwuchsen, geringere Werte von Vasopressin im Urin auf. Die Forschung nimmt laut BBC an, dass dieses Hormon beim Erkennen von Personen in einer vertrauten sozialen Umgebung von entscheidender Bedeutung ist. Während eines Experiments wurden die Kinder gebeten, entweder auf dem Schoß ihrer Mutter oder ihrer Adoptivmutter oder einer fremden Frau zu sitzen und ein interaktives Computerspiel zu spielen. Das Spiel regte die Kinder dazu an, verschiedene Formen des körperlichen Kontakts mit den Erwachsenen aufzunehmen. Dazu gehörte Flüstern, gegenseitiges Kitzeln und die gegenseitiges Berührung des Kopfes.

Diese Art der Interaktion sollte normalerweise zu einem Anstieg der Oxytocinwerte führen. Bei Kindern, die in Familien aufwuchsen, war das auch der Fall. Die in Waisenhäusern aufwachsenden Kinder zeigten keine derartige Reaktion. Der leitende Wissenschafter Seth Pollak betonte, dass es extrem wichtig sei, dass man jetzt nicht davon ausgehe, dass diese Kinder in irgendeiner Form auf Dauer zurückblieben. "Wir sagen nur, dass es bei manchen sozialen Problemen eine Möglichkeit der Erklärung biologischer Grundlagen und damit einer Entwicklung eines verbesserten Behandlungsansatzes geben kann." Die aktuellen Daten lieferten eine potenzielle Erklärung dafür, wie die Art und die Qualität der kindlichen Umwelt die Verhaltenssysteme des Gehirns mitformen, denen komplexe menschliche Emotionen zugrunde liegen.
(Ende)

Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH