Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Motivationskiller Teamwork
Leistung und Kreativität beruhen auf dem Einsatz des Einzelnen

   

Bonn/Köln (pte/10.10.2005/11:03) - Nur Teamarbeit führt zum Erfolg. Diese Regel war über eine lange Zeit das A und O der Personalführung. Doch die Zweifel an dieser Arbeitsform mehren sich. Die Zeitschrift Capital http://www.capital.de hat sogar das "Ende eines Mythos" ausgerufen. Es handele sich schlicht um eine Führungs-Philosophie aus den siebziger Jahren, die nach dem Motto "Wir sind alle gleich" angelegt sei und als Motivationskiller wirke.

Nach Forschungsarbeiten des Instituts für Arbeitsökonomie der Ruhr-Universität Bochum
http://www.ruhr-uni-bochum.de sind die Mitarbeiter in vielen Unternehmen der zahlreichen und Zeit raubenden Meetings überdrüssig. Die Menschen wollten klar Aufgabenteilung und individuelle Ziele. "Wir brauchen eine Renaissance der Führung in den Unternehmen", so Marc Emde, Mitglied der Geschäftsleitung der Kirch Personalberatung http://www.kirchconsult.de in Köln, gegenüber pressetext. "Damit ist keine Führung nach Feldherrenart gemeint, sondern die klare Vereinbarung von festen Regeln und Zielen, die eine Führungskraft mit den Mitarbeitern abspricht und später auch kontrolliert. In den so genannten Meetings weicht man der Arbeit und der klaren Verantwortung oft nur aus."

Emde ist genau wie der Schweizer Managementberater Fredmund Malik vom Management Zentrum Sankt Gallen
http://www.malik-mzsg.ch der Ansicht, dass Teamwork zurzeit massiv überbewertet werde. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Proudfoot http://www.proudfoot.de verbringt jeder Arbeitnehmer pro Jahr rund 84 Tage mit unproduktiver Arbeit. Allein in Deutschland entsteht so ein finanzieller Schaden von 219 Milliarden Euro. Auch Proudfoot-Berater sehen Meetings als besonderes Produktivitätshemmnis.

"Es wäre aber völlig verfehlt, jetzt die Gegenphilosophie zur vermeintlich reinen Lehre der Teamarbeit apodiktisch zu vertreten", so Emde. Spontane Gespräche und Treffen seien durchaus sinnvoll, wenn der Wunsch nach Austausch von Wissen und Informationen bestehe. Komplexe Aufgaben ließen sich nur lösen, wenn eine Führungsperson, die für ein Projekt Verantwortung trage, den unterschiedlichen Sachverstand verschiedener Personen an einen Tisch bringe. Für sinnvoll hält er die Idee der Werbeagentur Jung von Matt
http://www.jvm.de, die Meetings nur noch an einem Stehtisch stattfinden lässt. Dann bestehe nämlich keine Gefahr, es sich gemütlich zu machen und viel Zeit unproduktiv zu vertrödeln.

Teams funktionierten nur so lange, so Capital, wie der Einzelne richtig motiviert sei, seine Ideen zur Umsetzung zur Verfügung zu stellen. Dies dauere nur so lange, wie seine individuellen Vorschläge auf Resonanz stießen. Kreativität beruhe oft auf der harten Arbeit von Einzelnen und werde mit Sicherheit nicht bei grassierenden Brainstormings gefunden. Teamarbeit sei dann schlecht, wenn sie von schwachen Chefs missbraucht werde, um vor der eigenen Verantwortung zu entfliehen.
(Ende)


Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH