Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Antistress-Paket und Aufklärungsvideo: Wirksame Selbsthilfen gegen Angst

Großbritannien. Patienten mit Angstkrankheiten müssen mitunter lange auf eine psychotherapeutische Behandlung warten. Letztere ist zudem verhältnismäßig teuer. Vor diesem Hintergrund kann Selbsthilfe zur preiswerten und sinnvollen Überbrückungsmaßnahme werden, sofern sie dem Kranken eine Bewältigung seines Leidens ermöglicht. Zu den bereits bewährten Strategien gehört ein Selbsthilfe-Paket („Stresspac“), das eine rund 80seitige Broschüre, eine vierseitige Kurzfassung und eine doppelseitig bespielte Tonkassette (Entspannung: tief und kurz) enthält. Die Broschüre setzt vier Schwerpunkte: Körperkontrolle (durch das Entspannungsverfahren der Progressiven Muskelrelaxation), Gedankenkontrolle (mit Hilfe kognitiver Methoden), Handlungskontrolle (in Form von Konfrontationen mit der Angst auslösenden Situation) und Zukunftskontrolle (in Form von Informationen zur Rückfallprophylaxe). Wie eine Studie von J. White an 62 Angst-Patienten zeigt, fühlen sich fast 40 Prozent der Nutzer mit diesem Paket ausreichend therapiert und benötigen keine weitere Behandlung. Und auch die übrigen 60 Prozent profitieren von dem „Stresspac“: Im Vergleich zu Angst-Kranken, die zur Überbrückung einer dreimonatigen Wartezeit keine oder nur eine verbale Information erhalten hatten, ziehen sie aus einer anschließenden Psychotherapie größeren Nutzen. Sogar ein und drei Jahre nach Abschluß der Behandlung schneiden die „Stresspac“-Nutzer besonders günstig ab.

     Nach Erfahrungen von R. Parry und S. Killick könnte ein 30minütiger Videofilm noch günstigere Effekte erzielen als eine schriftliche Information. Die britischen Forscher hatten jeweils 10 Panik-Kranken ein für dieses Problem entwickeltes Video, eine einschlägige Broschüre bzw. keinerlei Angebot zur Überbrückung der Wartezeit angeboten. Obwohl sich die Ergebnisse dieser sehr kleinen Studie nicht verallgemeinern lassen, deuten sie zumindest einen Vorteil des Videos an. Parry und Killick vermuten, dass der Film besonders überzeugend und motivierend wirkt, weil sich der Betrachter mit den gezeigten Patienten und deren Verhalten besonders gut identifizieren kann. Dazu passt, dass die Betrachter vor allem die Fallvignetten und den dargestellten konkreten Ablauf einer Angst-Expositionsbehandlung positiv bewerteten.

J. White: „Stresspac“: Three-year follow-up of a controlled trial of a self-help package for the anxiety disorders. Behavioral and Cognitive Psychotherapy 1998 (26) 133-141; R. Parry, S. Killick: An evaluation of the impact of an individually administered videotale for people with panic disorder. . Behavioral and Cognitive Psychotherapy 1998 (26) 153-161