Norwegen. Wie ärztliches Kommunikationsverhalten beim Patienten letztlich
„ankommt“, hängt nicht nur vom Gesprächsstil des Arztes ab. Die gleiche
Vorgehensweise kann bei stark ängstlichen und nur wenig ängstlichen
Hilfesuchenden völlig unterschiedliche Reaktionen auslösen, wie eine
vergleichende Studie von P. K. Graugaard und Kollegen verdeutlicht.
Während weitgehend angstfreie Gesprächspartner aus eigener Initiative
ausführlich medizinisch-körperliche Angaben machen und psychosoziale
Fragen sowie emotionales Engagement des Arztes schätzen, ist bei sehr
ängstlichen Patienten eher das Gegenteil der Fall. Sie reagieren auf
persönlichere Fragen eher „mit verkrampftem“ Lachen. Außerdem scheinen sie
sich in ihrer körperlichen Befindlichkeit nicht ernst genommen bzw. in
ihrer Intimsphäre bedroht zu fühlen. Diese Beobachtungen ermöglichte ein
Experiment, an dem sich 41 Studenten beteiligt hatten. Die Autoren räumen
ein, dass sich ihre Erkenntnisse nur unter Vorbehalt verallgemeinern
lassen. Am ehesten dürften sie für Patienten mit leichteren Beschwerden
gelten.
P.
K. Graugaard u.a.: Interaction analysis of physician-patient
communication: the influence of trait anxiety on communication and
outcome. Patient Education and Counseling 2003 (49) 149-156
Deutsche Quelle:
www.zns-spektrum.com
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