USA. Schon lange ist bekannt, dass chronischer „Stress“ Magengeschwüre
zur Folge haben kann. Dieser Zusammenhang wird jedoch seit dem
Siegeszug der „Helicobacter pylori-Bekämpfung“ immer weniger beachtet.
Die Entdeckung, dass Entzündungen bei der Entstehung peptischer Ulzera
eine wesentliche Rolle spielen, hat die Bedeutung psychischer
Belastungen fast schon vergessen lassen.
Eine Studie von R. D. Goodin und Kollegen verdeutlicht anhand
neuen Datenmaterials, dass eine monokausale Betrachtungsweise dem wohl
eher komplexen Geschehen kaum gerecht wird. In einer Analyse von Daten
einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung (8.098 Personen) zeigen
die Autoren auf, dass generalisierte Angst mit einem deutlich erhöhten
Risiko einhergeht, ein peptisches Magen-Darm-Geschwür zu entwickeln (Odds
Ratio: 2,8, p<0,0002). Dabei besteht zwischen der Summe der
Angst-Symptome und dem berichteten Ulkusleiden eine eindeutige
Dosis-Wirkungs-Beziehung.
Die Autoren räumen ein, dass ihre Studie keine Rückschlüsse auf
Ursache-Wirkungs-Beziehungen gestattet. Sie regt jedoch dazu an, bei
Ulkus-Kranken sicherheitshalber immer auch nach einer Angsterkrankung
zu fahnden. Sofern eine solche vorliegt, könnte deren wirksame
Behandlung auch das Ulkus-Leiden bessern.
R. D. Goodwin u.a.: Generalized anxiety disorder and peptic ulcer
disease among adults in the United States. Psychosomatic Medicine 2002
(64) 862-866
Deutsche Quelle: www.zns-spektrum.com