Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Hypochondrie

Tagebuchaufzeichnungen im Anschluss an Therapie-Sitzung Nr. 2

Hinter mit liegt eine Woche voller Angst und Panik. Mittwoch bekam ich starke Augenprobleme, jetzt auf dem linken Auge und ein Druckgefühl gegen den Hinterkopf. Oben auf dem Kopf kleine Stiche. Die Augenschmerzen zogen sich bis in die Stirn. Ich glaubte zu erblinden, obwohl ich scharf sehen konnte und gerade erst beim Augenarzt war. Ohne Befund. Ich raste zu ihm, öffnete mich ihm und erzählte ihm von meiner Angst, hinter den Augen wäre etwas. Alle, alle Untersuchungen blieben ohne Befund. Schon beim Verlassen der Praxis sagte Dr. X: „Sobald Sie Sorgen haben, können Sie ohne Anmeldung kommen. Wir prüfen dann den Augendruck.“

Kaum war ich etwas beruhigt, meldete sich meine Schilddrüse, stach mich usw. Ich glaubte, meine Nase und mein Zahnfleisch seien geschwollen.

Donnerstag bekam ich an der rechten Schläfe zwei blitzartige Stiche, die mir bis in den Kopf fuhren. Danach Panik ohne Ende. Ich glaubte, alles sei aus. Ich versuchte, mich zu beruhigen („Die Neurologin hat nichts festgestellt bei dir – also!“). Ich wagte dennoch nicht, den Termin für die Messung der Hirnströme abzusagen. Gleichzeitig habe ich sehr große Angst davor, man könne etwas finden 

Ich bin ratlos, weiß nicht mehr weiter, kann doch nicht zu allen Ärzten laufen. Denn auch das verursacht Ängste bei mir. Ich versuche mit aller Macht, Vernunft anzunehmen. Es klappt nur für Minuten. Das Kleinste im Körper reißt mich aus der Bahn! Da ich absoluter Laie bin, halte ich alles für den Beginn eines Hirntumors und bin unglücklich und traurig. Ich mache keine neuen Termine mehr fest, da ich dann sicherlich schon im Krankenhaus oder sogar bereits tot bin. Im Kopf ist mir oft bammelig, nicht schwindelig. Ich glaube, meine Hände und Beine versagen den Dienst. Ich beobachte mich jede Sekunde.

Sonntag: Wache um 4 Uhr 30 mit Angstgefühlen auf. Meine Augen schmerzen bis in den Kopf hinauf. Mein Mann überredet mich zu einem Bummel über den Flohmarkt. Dort trennen wir uns immer, da wir verschiedene Sammelgebiete haben. Dort bekam ich Panik: Ich werde gleich umfallen und, da ich keinen Ausweis bei mir habe, als Fundleiche abtransportiert. Ich wollte sofort gehen, suchte meinen Mann und da fühlte ich mich etwas ruhiger. Wir fuhren zum Wandern in den Wald, aber auch dort bekam ich nicht die Ruhe wie sonst. Zu Hause bekam ich wieder Druck gegen den Hinterkopf oder war es von innen nach außen? Plötzlich konnte ich es nicht mehr genau sagen. Beide Ohren rauschen. Zu welchen Ärzten soll ich noch gehen? Wer hilft mir? Ich bin mutlos und niedergeschlagen. Wie soll der Tag enden? So kann es nicht weitergehen.

Montag: Er begann schlecht. Ich erwachte um 2 Uhr 10 und eine Angst-Panik befiel mich. Im rechten Auge bekam ich zwei Stiche und das Gefühl, einen doppelten Hinterkopf zu haben. Was ist mit meinem Kopf los? Ich bin fest davon überzeugt, sehr krank zu sein. Ich möchte fliehen, vor mir selbst. Ich rase zwei Stunden durch den Königsforst, sonst Erholung pur. Überlege dabei, welche Tasche oder Koffer ich für das Krankenhaus packe. Ich habe niemals Tabletten genommen, sehne mich jetzt nach Valium, um möglichst nicht mehr denken zu müssen. Traue jetzt auch den Untersuchungen der Neurologin nicht mehr: Wieso will sie noch meine Hirnströme messen, wenn sie doch angeblich nichts Schlimmes feststellen konnte? Ich möchte mein Haus verkaufen und wegziehen, damit niemand erfährt, wie krank ich bin. Nachmittags kann ich mich etwas beruhigen. Nun schellt dauernd das Telefon. Ich will keinen sprechen, auch nicht meinen Enkelsohn. Dies übernimmt mein Mann.

Dienstag: Ich erwache um 3 Uhr und Verzweiflung macht sich breit. Morgen ist der Tag der Wahrheit. Ich bin total unkonzentriert, vergesse Sachen, verlege Gegenstände, mache Licht und weiß nicht warum. Habe leichte Magenprobleme. Sehe aus wie 100 Jahre. Versuche, mich zu beruhigen und mein Schicksal anzunehmen. Es gelingt nicht, auf beiden Ohren Rauschen.