Hinter mit liegt eine
Woche voller Angst und Panik. Mittwoch bekam ich starke
Augenprobleme, jetzt auf dem linken Auge und ein Druckgefühl gegen den
Hinterkopf. Oben auf dem Kopf kleine Stiche. Die Augenschmerzen zogen
sich bis in die Stirn. Ich glaubte zu erblinden, obwohl ich scharf sehen
konnte und gerade erst beim Augenarzt war. Ohne Befund. Ich raste zu
ihm, öffnete mich ihm und erzählte ihm von meiner Angst, hinter den
Augen wäre etwas. Alle, alle Untersuchungen blieben ohne Befund. Schon
beim Verlassen der Praxis sagte Dr. X: „Sobald Sie Sorgen haben, können
Sie ohne Anmeldung kommen. Wir prüfen dann den Augendruck.“
Kaum war ich etwas
beruhigt, meldete sich meine Schilddrüse, stach mich usw. Ich glaubte,
meine Nase und mein Zahnfleisch seien geschwollen.
Donnerstag bekam
ich an der rechten Schläfe zwei blitzartige Stiche, die mir bis in den
Kopf fuhren. Danach Panik ohne Ende. Ich glaubte, alles sei aus. Ich
versuchte, mich zu beruhigen („Die Neurologin hat nichts festgestellt
bei dir – also!“). Ich wagte dennoch nicht, den Termin für die Messung
der Hirnströme abzusagen. Gleichzeitig habe ich sehr große Angst davor,
man könne etwas finden
Ich bin ratlos, weiß
nicht mehr weiter, kann doch nicht zu allen Ärzten laufen. Denn auch das
verursacht Ängste bei mir. Ich versuche mit aller Macht, Vernunft
anzunehmen. Es klappt nur für Minuten. Das Kleinste im Körper reißt mich
aus der Bahn! Da ich absoluter Laie bin, halte ich alles für den Beginn
eines Hirntumors und bin unglücklich und traurig. Ich mache keine neuen
Termine mehr fest, da ich dann sicherlich schon im Krankenhaus oder
sogar bereits tot bin. Im Kopf ist mir oft bammelig, nicht schwindelig.
Ich glaube, meine Hände und Beine versagen den Dienst. Ich beobachte
mich jede Sekunde.
Sonntag: Wache
um 4 Uhr 30 mit Angstgefühlen auf. Meine Augen schmerzen bis in den Kopf
hinauf. Mein Mann überredet mich zu einem Bummel über den Flohmarkt.
Dort trennen wir uns immer, da wir verschiedene Sammelgebiete haben.
Dort bekam ich Panik: Ich werde gleich umfallen und, da ich keinen
Ausweis bei mir habe, als Fundleiche abtransportiert. Ich wollte sofort
gehen, suchte meinen Mann und da fühlte ich mich etwas ruhiger. Wir
fuhren zum Wandern in den Wald, aber auch dort bekam ich nicht die Ruhe
wie sonst. Zu Hause bekam ich wieder Druck gegen den Hinterkopf oder war
es von innen nach außen? Plötzlich konnte ich es nicht mehr genau sagen.
Beide Ohren rauschen. Zu welchen Ärzten soll ich noch gehen? Wer hilft
mir? Ich bin mutlos und niedergeschlagen. Wie soll der Tag enden? So
kann es nicht weitergehen.
Montag: Er
begann schlecht. Ich erwachte um 2 Uhr 10 und eine Angst-Panik befiel
mich. Im rechten Auge bekam ich zwei Stiche und das Gefühl, einen
doppelten Hinterkopf zu haben. Was ist mit meinem Kopf los? Ich bin fest
davon überzeugt, sehr krank zu sein. Ich möchte fliehen, vor mir selbst.
Ich rase zwei Stunden durch den Königsforst, sonst Erholung pur.
Überlege dabei, welche Tasche oder Koffer ich für das Krankenhaus packe.
Ich habe niemals Tabletten genommen, sehne mich jetzt nach Valium, um
möglichst nicht mehr denken zu müssen. Traue jetzt auch den
Untersuchungen der Neurologin nicht mehr: Wieso will sie noch meine
Hirnströme messen, wenn sie doch angeblich nichts Schlimmes feststellen
konnte? Ich möchte mein Haus verkaufen und wegziehen, damit niemand
erfährt, wie krank ich bin. Nachmittags kann ich mich etwas beruhigen.
Nun schellt dauernd das Telefon. Ich will keinen sprechen, auch nicht
meinen Enkelsohn. Dies übernimmt mein Mann.
Dienstag:
Ich erwache um 3 Uhr und Verzweiflung macht sich breit. Morgen ist der
Tag der Wahrheit. Ich bin total unkonzentriert, vergesse Sachen, verlege
Gegenstände, mache Licht und weiß nicht warum. Habe leichte
Magenprobleme. Sehe aus wie 100 Jahre. Versuche, mich zu beruhigen und
mein Schicksal anzunehmen. Es gelingt nicht, auf beiden Ohren Rauschen. |