Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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"Notfallmanagement" von Panikkranken

USA. In einer Übersichtsarbeit gibt T. C. Merritt u.a. nützliche Tipps zum Umgang mit Panik-Patienten, wenn sich diese in einer Notfallambulanz vorstellen. Solche Personen müssen sich unbedingt ernst genommen fühlen. Deshalb verfehlen schnelle Beruhigungen oft ihr Ziel. Gleiches gilt für herablassendes oder übermäßig besorgtes Verhalten. Wenn die Symptome nicht schon vor dem Aufsuchen der Notfallambulanz verschwunden sind, legen sie sich in der Regel innerhalb von weniger als 30 Minuten. Sofern sie länger anhalten, würde dies für eine eher organische Ursache sprechen. Beruhigungen sollten schrittweise erfolgen, während die Untersuchung voranschreitet („Ihr Herz und Ihre Lungen hören sich gut an.“ „Ihr Blutdruck ist in Ordnung.“). Auf diese Weise kann sich der Patient zunehmend wieder organisieren und sich weiterer Beruhigung öffnen.

    Je mehr der Patient eingebunden wird, um so mehr wird ihn dies von seiner Angst wegführen. Das gilt auch für Entspannungsangebote, bei denen der Kranke seine Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Signale richten muss („Achten Sie auf Ihre Atmung und atmen Sie im Takt meiner sich hebenden und senkenden Hand“). Suggestible Patienten sollte man nicht auffordern, „normal“ zu atmen. Denn dies kann ihre Sorge bestätigen, sich in einem „anormalen“ Zustand zu befinden. Konversation über beruhigende Themen nimmt dann Angst, wenn der Patient ein echtes Interesse des Arztes spürt und er in einem solchen Gespräch keinen minderwertigen Ersatz einer gründlichen Untersuchung sieht. „Stress“ sollte man nur dann als Auslöser einer Panikattacke benennen, wenn der Vorschlag vom Patienten kommt. Denn viele Attacken entwickeln sich aus heiterem Himmel.

T. C. Merritt: Recognition and acute management of patients with panic attacks in the emergency department. Psychiatric Emergencies 2000 (18) 289-300