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Welche Rolle spielen
Tierphobien im medizinischen Alltag?
Tierphobien scheinen im
Erwachsenenalter entweder eher selten zu sein oder sie können von den
Betroffenen relativ gut allein bewältigt werden. Denn in der ärztlichen
und psychotherapeutischen Praxis spielen sie zahlenmäßig eine
vergleichsweise untergeordnete Rolle. Von den phobischen Störungen
hat man es hier viel häufiger mit der sozialen Phobie, der Agoraphobie,
der Klaustrophobie (Aufzug, Flugzeug) oder der Höhenangst zu tun. Meist
stößt man auf Tierphobien im Rahmen der Behandlung anderer Angststörungen
oder auch von Depressionen. Unspezifische Phobien sind besonders
häufig (bis zu 50 Prozent) mit sozialen Phobien gepaart. Die moderne Wissenschaft beschäftigt sich
– mit Ausnahme der Spinnenphobien – vergleichsweise wenig mit
„Tierphobien“. Möglicherweise liegt dies unter anderem daran, dass
Tiere immer mehr aus der unmittelbaren Lebenserfahrung vieler Menschen
verschwinden (Stichworte: Großstädter, „industriemäßige
Tierhaltung“). Dies erschwert es zugleich, vorhandene Ängste durch
positive Erfahrungen („Expositionstraining“) mit Tieren abzubauen.
Spinnenphobien werden vielleicht deswegen intensiver erforscht, weil sie
weit verbreitet sind und sich mit Spinnen leichter arbeiten lässt als mit
anderen Tieren.
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