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Wodurch zeichnen sich
Tierängste aus?
Tierphobien gehören
zu den „spezifischen Phobien“. Man spricht auch von
"einfachen" Phobien, obwohl diese Bezeichnung dem Schweregrad
des Leidens nicht gerecht wird. Tierphobien unterscheiden sich von
anderen Phobien (Brücken, Fahrstühlen, Plätzen, Fahrzeugen) dadurch,
dass sie sich auf Lebewesen beziehen, die schwer kalkulierbar sind
und häufig echte Gefahrenquellen darstellen („Beissen“,
„Kratzen“, „Treten“). Tieren begegnen wir vermutlich instinktiv
(aufgrund unserer Erbanlagen) mit vermehrter Vorsicht. Überhaupt
scheinen sehr viele „Phobien“ eng mit der menschlichen
Entwicklungsgeschichte (unserer Herkunft aus dem Tierreich) verbunden zu
sein, da sie sich besonders auf klassische Gefahrensituationen beziehen
(z.B. eingeschlossen zu sein = Klaustrophobie, herunterzufallen = Höhenangst,
aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden = soziale Phobie, ohne Schutz im
Freien erkennbar zu sein = Agoraphobie). Für gängige Lebenssituationen
sind wir durch die Natur stärker sensibilisiert (darunter auch Tiere) als
für modernste Phänomene (gegenüber Kühlschränken und Fernsehgeräten
werden selten Phobien entwickelt!). Für einige Tierphobien kommt hinzu,
dass sie oft mit einem anderen wichtigen Gefühl verbunden sind, dem Ekel
(z.B. bei Spinnen- oder Schlangenphobie). Dies führt möglicherweise zu
einer wechselseitigen Verstärkung der beiden beteiligten Emotionen
(Angst, Ekel). Fachbegriffe für einige Tierphobien sind: Ailurophobie
= Katzenangst, Arachnophobie = Spinnenangst, Equinophobie =
Pferdeangst, Herpetophobie = Angst vor krabbelnden Tieren, Kynophobie
= Hundeangst, Melissophobie = Bienenangst, Ophidiophobie =
Schlangenangst. Für
Tierphobien gilt – wie für die meisten Phobien – dass sie in
Begleitung einer anderen Person meist schwächer ausgeprägt
sind und mit dem Abstand zur vermeintlichen Gefahrenquelle abnehmen.
Auch Tiere selbst scheinen Phobien entwickeln zu können, wie viele
Tierhalter bestätigen (z.B. ein Hund vor Gänsen, ein Pferd vor Hasen
oder Wegstrecken, auf dem es einmal schreckhaft reagierte).
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