Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 

Mein Sieg über Körperangst
(vermeintlicher "Herzinfarkt")

Eines Tages erwischte mich wieder einmal eine Panikattacke. Und zwar zu Hause. Nachdem ich mich zuvor bereits zweimal bei einer solchen Gelegenheit in ein Krankenhaus hatte bringen lassen, wo festgestellt wurde, dass von einem Herzinfarkt oder anderen lebensbedrohlichen Krankheiten keine Spur festzustellen war, wollte ich mich kein weiteres Mal lächerlich machen und erneut einen Notarzt rufen. Natürlich gab es in mir eine Stimme, die mir einreden wollte, dass es dieses Mal vielleicht doch ein Infarkt sein könnte und dass sich die Ärzte eventuell bei ihren Untersuchungen getäuscht haben könnten und dass auch die besten Ärzte nicht in die Zukunft schauen können, so dass es sich also jetzt tatsächlich um den Ernstfall handeln könnte. Aber die Vorstellung, wieder im Krankenhaus zu landen, und spätestens dort wieder von allen körperlichen Symptomen nichts mehr zu verspüren, die Vorstellung, dass dies nun meine Zukunft sein sollte, alle paar Tage von der Angst aus dem Haus vertrieben zu werden und die Geisel meiner Einbildungen zu werden, ließ mich mit dem Mute der Verzweiflung den Entschluss fassen, dieses Mal den „Herzinfarkt“ über mich ergehen zu lassen. Soll es mich doch erwischen, und wenn schon, dann habe ich es wenigstens hinter mir. Ich legte mich aufs Sofa, breitete die Arme aus und sagte laut: „Na los, Angst, zeig was du kannst, ich wehre mich nicht mehr, du kannst mit mir machen, was du willst.“ Und sie kam. Sie versuchte es erst, indem sie meinen Herzschlag zum Rasen brachte, mir den Schweiß auf die Stirn trieb und meine Zähne zum Klappern brachte.

- Komm, Angst, lass Dir etwas Neues einfallen, die Tricks kenne ich schon, damit kriegst Du mich nicht mehr, Du musst schon noch mehr Gas geben. Ja, okay, ein bisschen Schwindel dazu, das ist nicht schlecht, aber egal, du weißt genau, dass ich das auch schon kenne. Im übrigen ist es mir scheiß egal, ob ich jetzt abkratze, mach also ruhig weiter und streng dich gefälligst etwas mehr an. Oh ja, das ist nicht schlecht! Du stürzt Dich auf meine anderen Organe. Du wühlst Dich vom Herzen hinab in meine Eingeweide, aber es tut gar nicht weh, es ist eher so, als ob alle Organe in meinem Leib anfangen sich zu bewegen, um Dich rauszuschmeißen. Etwas wühlt und zuckt in mir, aber ich wehre mich nicht, ich lasse es zu, ich bin wie eine Beobachter, der einem Wettkampf zuschaut und interessiert registriert, wie Schauplatz und Kampfmethoden wechseln. Merkwürdig, ich habe gar keine Angst, es ist, als ob das, was da in mir vorgeht, eigentlich nichts mit mir zu tun hat. Das „Schlachten-getümmel“ in mir wird allmählich schwächer. Da zuckt es noch ab und zu, hie und da noch     

Zwicken und Zwacken. War das schon alles, Angst, hast Dich wohl verausgabt?

Und ich, ich lebe noch, ja ich lebe noch, ich richte mich ein wenig auf und schaue an mir herunter. Ich lebe noch, ich habe keinen Arzt, keinen Krankenwagen, kein Krankenhaus gebraucht, ich bin zu Hause, ich kann aufstehen, mir ist nicht schwindelig, mein Herz schlägt schon fast wieder normal. Ich bin nur sehr, sehr müde und vor allem sehr, sehr glücklich und stolz.

Angst, Du treibst mich nie mehr aus meinem Haus. Du hast verloren.