Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Trainingsbericht einer unter Klaustrophobie ("Angst im Aufzug") leidenden Patientin

 

Nach ungefähr 15 Tagen fuhr ich mit meinem Sohn das erste Mal wieder Aufzug. Zu hause hatte ich schon feuchte Hände und zitterte am ganzen Körper. Mein Sohn hatte Verständnis dafür. Er meinte wir könnten es auf einen anderen Tag verschieben. Doch das wollte ich nicht. Wir fuhren los. Angekommen sah ich mir erst die Leute dann den Aufzug genau an, wir haben noch was gewartet, dann bin ich gefahren. Wie die Türe schloss, dachte ich, ich bekomme keine Luft, dazu wieder Schweißausbrüche, Zittern und Herschmerzen. Bis zum ersten Stock sind wir gefahren, es war ganz schlimm. Nun konnte ich wieder atmen. Es war aber auch ein gewisser Stolz, dass ich es geschafft habe. Ich wurde von allen gelobt. Das war das erste Mal. Nun wollte ich ja weiter fahren und üben. Bin dann mit meinem Mann mehrmals gefahren und immer noch das Gleiche: diese schlimme Angst, wenn ich jetzt stecken bleibe, ist alles vorbei. Du bist eingeschlossen, du kommst niemals mehr da raus. Diese schlimme Angst, die machte mich noch immer total fertig. Da lernte ich eine Dame kennen, die litt genau wie ich. Wir verabredeten uns, gemeinsam wollten wir üben. Das erste Mal sind wir beide nur bis zum ersten Stock. Das hat gereicht, fluchtartig haben wir beide den Aufzug verlassen, sind dann die Treppen runter, mussten uns erst mal beruhigen. Anschließend haben wir über unsere Ängste gesprochen. Das tat gut. Ich stand nicht alleine da. Das machen wir jetzt jede Woche. Wir fahren schon bis zur 3. Etage. Es ist aber auch einmal wieder vorgekommen, dass ich nur zur ersten Etage gefahren bin. An dem Tag hatte ich wieder so schlimme Ängste. Wenn wir das nächste Mal fahren, haben wir vor bis zum 7. Stock zu fahren. Von Mal zu Mal werden die Ängste weniger und ich werde stärker, nur es dauert alles seine Zeit.