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Wie können Eltern in
Situationen, in denen sie selbst Angst- und Panikattacken haben oder sehr
unter Depressionen leiden, mit ihrem eigenen Kind umgehen, ohne diesem zu
schaden oder es zu belasten (insbesondere wenn das eigene Kind diese
Panikattacken mit auslöst bzw. man Angst vor dem eigenen Kind hat)? Wie
geht man damit um?
Tatsache ist, dass Kinder immer am Vorbild der Eltern
lernen, also elterliches Verhalten verinnerlichen. Die Gefahr, dass Kinder
ebenfalls ängstliche und depressive Verhaltensweisen übernehmen, ist daher
groß. In solch kritischen Phasen ist es sicherlich hilfreich, wenn der
andere Elternteil sich verstärkt um das Kind bemüht und dabei viel
Zuversicht ausstrahlt. Ältere Kinder kann man durchaus in der Form ins
Vertrauen ziehen, dass man das eigene Verhalten als „Krankheit“ bezeichnet
und den Kindern Aussichten auf eine baldige Besserung macht. Was auf
keinen Fall passieren sollte, ist, dass die Kinder als (meist
überforderte!) Helfer benutzt werden, um Angst und Depression zu
überwinden. Dafür gibt es Ärzte und Psychotherapeuten. Je schneller der
Elternteil seine seelischen Probleme bewältigt, um so besser ist es für
die Kinder.
Frage (Angst vor stationärer
Behandlung):
Bin im Moment auf Hilfesuche, da meine Situation fast
schon lebensbedrohlich ist. Seien Sie mir bitte nicht Böse wenn ich die Gelegenheit
nutze, um Sie etwas Persönliches zu fragen: Ich leide (seit etwa 5-6
Wochen ) unter einer sogenannten reaktiven Depression, einem
Hyperventilationssyndrom und einer Angststörung. Nun werde ich Mittwoch
stationär aufgenommen!!! Mein Problem: Ich habe Todesangst, meine
Freiheit zu verlieren!!! Hinzu kommt, dass ich keine Rückendeckung
habe, ich stehe sozusagen ganz alleine da, so dass meine Angst, meine, körperliche
Freiheit zu verlieren, ins Unermessliche steigt, da ich niemanden habe,
mit dem ich dieses Problem besprechen kann. Ich
bitte Sie, mir einige Informationen über eine stationäre
Aufnahme zukommen zu lassen!!! Ich währe Ihnen sehr dankbar, denn meine
Angst, meine Freiheit zu verlieren ist größer, als ich es verkraften
kann!! Da es schon Mittwoch soweit ist, falls ich nicht das Weite suche,
wäre es sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir schnellst möglich HELFEN
könnten!!!
Antwort: Ich
möchte ich Sie beruhigen: Ihre Angst, Ihre körperliche Freiheit zu
verlieren, wird so schnell schwinden, wie die Behandlung greift. Genau
wegen solcher Ängste tun Sie vermutlich gut daran, sich eine stationäre
Behandlung zu gönnen. Denken Sie immer daran, dass Sie sich freiwillig
behandeln lassen und daher jederzeit das Krankenhaus wieder verlassen können.
Seit diesem Wochenende ist auf meiner Homepage in der Rubrik" Angst"
ein Bericht einer Panik-Betroffenen, der Ihnen vielleicht etwas Mut
machen kann. Er zeigt, wie schnell sich die Situation bessern kann, wenn
man aktiv daran arbeitet. Da Ihre Probleme noch relativ jung sind und
sich noch kein Dauerzustand eingestellt hat ("Chronizität"),
haben Sie beste Aussichten, dass es Ihnen bald wieder erfreulich gut
gehen wird. Im Krankenhaus werden Sie vermutlich schnell feststellen,
dass Sie mit Ihren Problemen nicht alleine sind und dass andere solche
Situationen bereits erfolgreich bewältigt haben. Vielleicht resultieren
Ihre Ängste aus Vorurteilen über psychotherapeutische oder
psychiatrische Behandlungen (so wie diese schon einmal in Büchern oder
Filmen dargestellt werden). Diese haben mit der Wirklichkeit in
deutschen Krankenhäusern mitunter wenig gemeinsam. Wenn Sie unter
Depression und Angst leiden, haben Sie auch eine ausgezeichnete
"Prognose": Gerade diese Leiden lassen sich bestens behandeln
- viel besser als viele körperliche Erkrankungen (wie Asthma, Diabetes
usw.). Wählen Sie möglichst ein Krankenhaus, das Erfahrung mit
Verhaltenstherapie hat (sofern Ihre Ängste im Vordergrund stehen) oder
ein Krankenhaus mit einer "Depressionsstation" (sofern dieses
Problem Sie überwiegend noch im Griff hat). Frage
(Kinderangst und Einschlafen im Elternbett):
Wie
kann man helfen wenn ein Kind wegen eines kognitiven Phänomenes
(angsterzeugende Gedanken am Abend nicht in seinem eigenen Zimmer
schlafen will, im Elternbett jedoch innerhalb von 5 Minuten einschläft?
Ich
bitte Sie um Ratschläge.
Antwort:
Ferndiagnosen
und -behandlungen sind leider nicht möglich und auch nicht sinnvoll.
Vielleicht haben Sie die Informationen über "Kinderangst" in
der entsprechenden Rubrik meiner Homepage nicht zu Ende gelesen. Dort
gibt es auch einen ausführlichen Abschnitt über nächtliche Angst.
Selbstverständlich hat Ihr Kind seine eigene persönliche
"Angstgeschichte", auf die unsere allgemeinen Informationen
nur grob passen können. Wenn Ihr Kind Ihnen "kognitive Phänomene"
anbietet, ist dies natürlich eine Chance, diese aufzugreifen und in ein
günstigere Richtung zu lenken (etwa indem man Geschichten und
Erlebnisse so weiter "spinnt", dass das Ergebnis für das Kind
angenehmer ist). Notfalls rate ich Ihnen, sich die Hilfe eine
Kindertherapeuten zu gönnen.
Frage: Vererbe ich meinem Kind meine Ängste?
Ich bin 24 Jahre alt und leide seit 8 Jahren unter Angstzuständen,
Panikattacken und deren körperlichen Begleiterscheinungen. Ich habe vor
zwei Jahren meinen Sohn zur Welt gebracht. Da es mir zur Zeit mal wieder
sehr schlecht geht, habe ich mal im Internet geschnüffelt und bin auf
www.paniker.de gestoßen. Durch diese Seite hat das, was ich
wahrscheinlich habe, ein Gesicht bekommen und ich habe gesehen, dass
sehr viele Menschen darunter leiden. Nun meine Fragen: Ist diese Art der
psychischen Erkrankung erblich? Ist diese Krankheit altersbedingt?Kann
sie schon im Kleinkindalter auftreten? Ich habe Angst, dass mein Kind
vielleicht einmal daran erkrankt und ich merke es nicht, weil es mir
nicht sagen kann, was mit ihm los ist?
Antwort:
Tatsache ist, dass Kinder von Eltern mit Angststörungen häufiger
seelische Probleme haben als Kinder, deren Eltern nicht unter Angst
leiden. Ob dies an Vererbung oder an der Erziehung (Elternvorbild)
liegt, lässt sich kaum unterscheiden. Nicht jedes Kind angstkranker
Eltern entwickelt Probleme! Bei vielen staunt man, wie gut sich trotz
alledem entwickeln. Das Wichtigste ist, dass sich von Angst betroffene
Eltern unbedingt selbst therapeutische Hilfe und Begleitung gönnen,
damit sie ihren Kindern gute und hilfreiche Eltern sein können. Es darf
nicht dazu kommen, dass sich die Rollen umkehren und die Kinder
beruhigend und schützend auf die Eltern einwirken. Mehr lässt sich auf
diesem Weg nicht sagen. Wie Sie einen Therapeuten finden, erfahren Sie
in der Rubrik „Therapeutensuche“. Alles Gute!
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