Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Tabakrauchen: Größes gemeinsames Gesundheitsrisiko


fzm -
Das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit ist zweifelsfrei das Tabakrauchen. Viele Tabakkonsumenten verbinden mit dem Rauchen einen Zugewinn an Genuss, Entspannung, Geselligkeit und anderen erwünschten Effekten. Auch hat Rauchen eine antidepressive Wirkung. Die Raucher lassen sich dies etwas kosten, in Deutschland geben sie für Tabakerzeugnisse über 20 Milliarden Euro aus. Demgegenüber beziffert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen die Kosten infolge tabakbedingter Krankheiten und Todesfälle (jährlich 140.000 Menschen) auf 17 Milliarden Euro. Ein Schwerpunktheft der Zeitschrift "Suchttherapie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) befasst sich mit der Frage, wie man das Drittel aller erwachsenen Menschen, die rauchen, davon abbringen kann. Dieses Problem stellt sich insbesondere bei den knapp vier Millionen abhängigen Rauchern. Ein deutliches soziales Gefälle ist erkennbar: Personen mit geringem sozioökonomischen Status, geringem Bildungsniveau und geringem Einkommen rauchen überdurchschnittlich häufig und viel. Wie dazu die Aussage in Beziehung steht, dass die Neigung, eine Nikotinabhängigkeit zu entwickeln, zu mehr als 50 Prozent auf genetischen Anteilen basiert, ist unklar.

Etwa die Hälfte aller Raucher möchte ihr Rauchverhalten ändern, aber nur ein geringer Prozentsatz schafft es auf Dauer. Den aufhörwilligen Rauchern steht eine große Auswahl an, leider nur teilweise evidenzbasierten, Hilfsangeboten zur Verfügung. So haben sich unter anderem Kurzinterventionen etabliert, die bei nur geringem Zeitaufwand von jedem Hausarzt angewendet werden könnten (entsprechende Manuale gibt es von der Bundesärztekammer oder vom Deutschen Krebsforschungszentrum), Informationsmaterialien gibt es zum Beispiel bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Für die pharmakologische Behandlung der Tabakabhängigkeit sind neben rezeptfrei erhältlichen nikotinhaltigen Präparaten (Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi oder -lutschtabletten) das als Antidepressivum entwickelte "Zyban" und seit vorigem Jahr das spezifisch für den Einsatz bei der Tabakentwöhnung entwickelte "Champix" zugelassen. Bewährt haben sich telefonische Beratung, ein- oder mehrtägige Tabakentwöhnungskurse, die in der Regel als kognitiv-verhaltenstherapeutische Programme durchgeführt werden. Viele dieser Gruppenprogramme werden von den gesetzlichen Krankenkassen anteilig erstattet. Weitere Informationen findet man auch im Internet, unter www.rauchfrei-info.de  oder www.tabakkontrolle.de  beispielsweise.

J. Körkel, S. Flöter:
Tabak – Tabakpolitik – tabakbezogene Behandlung. Behandlung der Tabakabhängigkeit – Eine Übersicht.
Suchttherapie 2007; 8 (4); S. 127-128; 129-135