Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Jeder fünfte Mann hat Potenzprobleme

fzm - Mann spricht nicht gerne darüber, doch für viele Männer sind sie ein Problem. Die Rede ist von Erektionsstörungen. Eine Umfrage in der DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2004) zeigt, dass jeder fünfte erwachsene Mann unter einer "Erektilen Dysfunktion" (ED) leidet.

Dr. Moritz Braun und Mitarbeiter der Universität Köln haben 8000 Männern über 30 im Großraum Köln einen Fragebogen zugeschickt, der speziell für die Diagnose der "ED" erstellt wurde. Es ist der erste validierte Fragebogen zu diesem Thema in deutscher Sprache. Dies bedeutet, dass seine Zuverlässigkeit zunächst an einer kleineren Gruppe von Personen mit der Erkrankung getestet worden war. Erst danach wurde der Fragebogen an die repräsentative Gruppe von Männern verschickt. Die Antworten zeigen, dass die "ED" mit zunehmenden Alter immer häufiger wird. Der Anteil steigt von ca. 2 Prozent bei der 30-39-Jährigen bis auf über 50 Prozent bei den über 70-Jährigen.

Bei vielen Patienten lässt sich die "ED" auf eine Erkrankung oder die Einnahme von Medikamenten zurückführen. Besonders häufig, nämlich zu 60 Prozent, ist die ED bei Diabetikern. Auch Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz, 58 Prozent), Durchblutungsstörungen (49 Prozent), Hochdruckkranke (35 Prozent), und Patienten mit Bandscheibenvorfall (29 Prozent) sind häufig betroffen. Auch Operationen im kleinen Becken (etwa die Entfernung der Prostata) sowie Störungen beim Wasserlassen können eine ED auslösen. Bei den Hypertonikern ist übrigens die Einnahme bestimmter Medikamente gegen den hohen Blutdruck (Betablocker) oft die Ursache für die ED.

Bei etwa einem Drittel der Männer (entsprechend 7 Prozent der Gesamtgruppe) ist die ED so stark ausgeprägt, dass wegen des Leidensdrucks eine Behandlung angezeigt wäre, schreibt Dr. Braun. Doch obwohl alle Männer von dieser Behandlung (nämlich Viagra oder andere Mittel) gehört haben dürften, trauen sich die wenigsten deswegen zum Arzt. Aus anderen Studien ist bekannt, dass nur etwa 1 Prozent der Männer sich wegen Erektionsstörungen in ärztliche Behandlung begeben.

M. Braun et al.:
Erektile Dysfunktion - Sind interdisziplinäre Diagnostik und Therapie notwendig?
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2004; 129 (4): 131-136