Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


Tastaturposition steuert die Bedeutung eines Wortes
"Links getippte" Worte werden negativer erlebt


Foto: pixelio.de / Altmann

 

London/Würzburg (pte026/08.03.2012/13:40) - Wörter werden zunehmend nicht nur danach beurteilt, wie sie gehört oder gesprochen werden, sondern zunehmend auch nach ihrer Tippweise. Wörter, die sich überwiegend aus Buchstaben der rechten Seite der Computertastatur zusammensetzen, lösen positivere Emotionen aus als Wörter aus "linken" Buchstaben, berichten Kognitionsforscher vom University College London http://www.ucl.ac.uk in der Zeitschrift "Psychonomic Bulletin & Review". Wortlänge, Buchstabenhäufigkeit oder Händigkeit spielen dabei keine Rolle.

Rechtslastige Wörter beliebter


Der Effekt trat sowohl bei englischen, niederländischen als auch spanischen Vokabeln auf oder bei Kunstwörtern wie "pleek", am stärksten jedoch bei Wörtern und Abkürzungen, die erst im Tastaturzeitalter kreiert wurden: Das vorwiegend links getippte "greenwash" ist extrem negativ konnotiert, der SMS-Slang "LOL" (laugh out loud) sehr positiv. Die Erklärung der Forscher für das Phänomen: Links von der Tastaturmitte gibt es mehr Buchstaben - wodurch "rechtslastige" Wörter leichter zu tippen sind und folglich positivere Gefühle auslösen.

Die Grundaussage der Studienautoren Kyle Jasmin und Daniel Casasanto ist die: Wenn Menschen neue Technologien zur Spracherzeugung entwickeln, beeinflussen sie dabei stets auch die Sprache, die sie wiedergeben sollen. Den entdeckten Effekt nennen sie - entsprechend der Bezeichnung der englischsprachigen Tastatur - als "QUERTY-Effekt". Sie gehen jedoch sogar so weit, Eltern bei der Namenswahl ihres Kindes zu "rechtslastigen" Vornamen zu raten, da diese besser eingeschätzt werden - also eher "Molly" als "Sara".

Auch SMS verändern Wahrnehmung


In früheren Studien hat die gleiche Forschungsgruppe - anders als bei der aktuellen Studie - gezeigt, dass die Tatsache, ob eine Person Rechts- oder Linkshänder ist, die Wahrnehmung der Umgebung erheblich beeinflusst (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100201026 ). "Rechts wird demnach von Rechtshändern positiver bewertet als links - und umgekehrt", erklärt Andreas Eder, Psychologe an der Universität Würzburg http://uni-wuerzburg.de , im pressetext-Interview.

Andere Studien zeigen, dass auch schwierig zu tippende Wörter weniger gemocht werden. "Zudem führt bereits die Wahrnehmung eines einzelnen Buchstabens automatisch zu Verhaltensimpulsen in der jeweiligen Schreibhand", berichtet Eder. Sein Kollege Sascha Topolinski hat im Vorjahr auf einen ähnlichen Effekt aufmerksam gemacht: Zahlenfolgen wie 54323, mit der man auf der Tastatur alter Handys "Liebe" buchstabiert, lösen bei der eingebenden Person positive Gefühle aus. Somit dürfte neben der Tastatur auch die "Kulturtechnik SMS" unser Verhältnis zu Wörtern und Zahlen verändert haben.

Quelle: Pressetext.de