Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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US-Army empfiehlt E-Mail-Urlaub
Assets entstehen erst durch Nutzung, nicht schon bei ihrer Erschaffung


Foto: Flickr / Turner

 

Austin (pte021/04.05.2012/12:45) - Wer in der Arbeit phasenweise auf jeglichen E-Mail-Verkehr verzichtet, wird dabei entspannter und kann sich besser auf Aufgaben konzentrieren. Belege dafür liefern Forscher der US-Army http://www.natick.army.mil beim Treffen der "Association for Computing Machinery's Computer-Human Interaction" http://chi2012.acm.org . "Wir testen gerade die Verwendung von Smartphones und Apps im Kriegseinsatz. Studien zur Leistung ohne E-Mail sind dafür sehr brauchbar", erklärt Army-Sprecher David Acetta.

Weniger Seitensprünge, gesünderer Puls

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der University of California http://www.uci.edu rekrutierten die Forscher zivile Angestellte an Computerarbeitsplätzen der US-Army für ein Experiment. Sie erhielten über mehrere Arbeitstage eine völlige E-Mail-Sperre und wurden bezüglich ihres Herzschlages ständig überwacht, während eine Spezialsoftware ihre Arbeitsweise am Bildschirm dokumentierte. Während und am Ende des Versuches erhoben Fragebögen, wie es den Versuchspersonen dabei erging.

Während Kollegen mit E-Mail-Zugang durchschnittlich 37 Mal pro Stunde zwischen Programm- und Browserfenstern wechselten, gab es bei Posteingangs-Sperre nur 18 derartige Sprünge. E-Mails beeinträchtigen auch den Puls: Bei Verfügbarkeit ist der Herzschlag auf konstant hohem Niveau, was die Forscher als "ständige Alarmbereitschaft" charakterisieren. Aus früheren Studien weiß man, dass ein derartiges Pulsmuster auch zu vermehrter Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führt. Ohne E-Mail war der Puls ebenso wechselhaft, wie es den natürlichen Bedingungen entspricht.

Leistung und Konzentration steigen

Positiv waren jedoch auch die Rückmeldungen der Testpersonen: Sie fühlten sich ohne E-Mail eher leistungsfähig und konzentriert, vor allem da es weniger Stress-erzeugende oder zeitraubende Unterbrechungen gab. Zwar empfanden sie sich dabei auch ein wenig isoliert, konnten aber die wichtigen Infos von Kollegen beziehen, die über E-Mail verfügten. "Trennt man E-Mail und Arbeitsleben, reduziert dies das Multitasking und auch den Stress. E-Mail-Urlaub in der Arbeit und mehr Selbstkontrolle bei Einlog-Zeiten wären eine gute Idee", urteilt Studienautorin Gloria Mark.

E-Mail-Öffnungszeiten

Eine Verfechterin des E-Mail-Urlaubs ist Anitra Eggler http://anitra-eggler.com . "Für Journalisten, Telekom-Spezialisten oder andere Dienstleister für Wissensarbeit klingt Arbeit ohne E-Mail wie Wahnsinn. Da diese Gruppen oft von Kommunikationssucht betroffen sind, wäre ihr zeitweiser Verzicht aber genauso sinnvoll wie eine Woche Kloster für Burnout-Kandidaten", sagt die "Digital-Therapeutin", die entsprechende Vorschläge soeben in einem Buch (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120302017 ) ausgeführt hat. Im Selbstversuch getestet wurde die moderne Form der Abstinenz unlängst von einem Journalisten der Financial Times Deutschland http://bit.ly/IqZVez .

E-Mail-Urlaub sei vor allem im richtigen Urlaub wichtig, betont Eggler, doch auch im Arbeitsalltag bringe es Vorteile: Er senke den Stresslevel im Betrieb, fördere Gespräche unter Kollegen, Kreativität und Spaß bei der Arbeit und hebe zudem die Qualität der Kommunikation. "Der Entzug zeigt, was unverzichtbar ist und was nicht." Relativ leicht umzusetzen seien E-Mail-Öffnungszeiten, die es auch zu kommunizieren gilt. "Also etwa: Liebe Kunden, wir haben am Mittwoch unseren Kreativvormittag und sind per E-Mail immer erst ab 14 Uhr erreichbar. Davon profitieren auch Sie", empfiehlt die Medienexpertin.

Quelle: Pressetext.de