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Spiegelneurone und menschliches Einfühlungsvermögen
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Groningen (pte/19.09.2006/13:55) - Ein
Wissenschaftsteam um Christian Keysers und Valeria Gazzola des Neuro Imaging
Center der Universität Groningen, Niederlande
http://www.rug.nl/bcn/nic,
hat entdeckt, warum sich bestimmte Menschen sehr gut in andere Personen
hineinversetzen können, während andere gar kein Einfühlungsvermögen besitzen.
Die Fähigkeit hängt laut den Forschern von der Aktivität der Spiegelneuronen
im Gehirn ab. |
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Es war bereits bekannt, dass eine niedrige
Aktivität der Spiegelneuronen manchen sozialen Defiziten von Autisten zugrunde
liegen könnte (pressetext berichtete:
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051205007 ). Die Forscher konnten nun
erstmals nachweisen, dass auch die Aktivität der Spiegelneuronen und somit das
Empathieniveau von gesunden Menschen Unterschiede vorweisen können. Die
Studienergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Current
Biology
http://www.current-biology.com veröffentlicht.
Spiegelneuronen wurden vor zehn Jahren erstmals bei Makaken entdeckt und in
späteren Experimenten auch bei Menschen festgestellt. "Spiegelneuronen werden
beim Verrichten von Handlungen aktiviert, aber auch, wenn man Aktivitäten von
anderen Personen beobachtet", erklärt Keysers auf Nachfrage von pressetext. In
ihrer aktuellen Studie konnten die Forscher zudem erstmals nachweisen, dass es
auch "auditive Spiegelneuronen" gibt, die beim Hören eines bestimmten
Geräusches aktiviert werden. Ein gutes Beispiel, an dem sich dies zeigen
lasse, sei die Coca Cola-Werbung, wobei man nur das Öffnen einer Dose, das
Zischen des Getränkes und ein zufriedenes 'Aaaah' hört. "Man hört nicht nur
die Aktion, sondern man fühlt es in sich - das eigene Gehirn fängt an, genau
so zu funktionieren wie das Gehirn derjenigen, denen man zuhört", so Keysers.
Die neuen Erkenntnisse seien das Ergebnis einer langen Reihe von Experimenten.
So zeigte sich bei Experimenten mit Affen, dass viele Neurone sowohl beim
Knacken von Erdnüssen sowie bei der rein akustischen Wahrnehmung dieses
spezifischen Knirschens aktiviert wurden. Im neuesten Experiment wurde
untersucht, ob dieses Phänomen auch auf Menschen zutrifft. "Wir haben sowohl
für Mundaktionen, wie etwa Knirschen, als auch für Handaktionen,
beispielsweise das Zerreißen von Papier, erforscht, ob die Aktivitäten im
Gehirn sich überlappen, wenn man die Handlungen selber verrichtet oder wenn
man nur zuhört", so Keysers gegenüber pressetext. Das haben die Forscher
untersucht, indem sie die Gehirnaktivität von 16 Probanden beim Abspielen von
verschiedenen Geräuschen in einem Scanner observierten. Es gab tatsächlich
eine Überlappung und zwar in der bilateralen temporalen Gyrus sowie in der
oberen temporalen Sulcus.
Aus den Experimenten stellte sich auch heraus, dass Menschen mit einem großen
Einfühlungsvermögen auch eine höhere Spiegelneuronenaktivität vorweisen. "Das
kann zum Beispiel erklären, warum bestimmte Menschen sich keinen gruseligen
Film ansehen können, während andere damit keine Probleme haben", erklärt
Keysers im pressetext-Gespräch. Die Forscher werden nun untersuchen, welche
weiteren Aspekte unsere aus Empathie hervorgehenden Aktionen beeinflussen
können. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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