Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Leidet die Psyche, schmerzt der Kopf

DGKJP: Kopfschmerz bei Kindern ist oft ein Alarmsignal für psychische Störungen – Zahlen nehmen dramatisch zu

Kopfschmerz ist heute eine der häufigsten „Kinderkrankheiten", Tendenz stark steigend. Zunehmend stellt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) einen Zusammenhang mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen fest. Ursache: Überforderung und Terminstress – schon im Kindesalter!

Depressionen, Ängste, Bauchschmerzen, Schlafstörungen – diese zusätzlichen Diagnosen stellen Kinder- und Jugendpsychiater immer häufiger, wenn sie Kinder untersuchen, die

wegen häufig wiederkehrender Kopfschmerzen zu ihnen kommen. Und deren Zahl wird immer größer: „Heute hat beinahe jedes Kind zwischen 6 und 16 bereits Kopfschmerzerfahrungen; in den 60er und 70er Jahren war dies nicht einmal die Hälfte", erläutert Prof. Franz Resch, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP).

Vor allem bei der Migräne wird ein enger genetischer Zusammenhang vermutet: Ist schon die Mutter erkrankt, trifft es auch die Tochter überdurchschnittlich häufig. Auslösende Faktoren finden sich allerdings fast immer im oft hektischen Alltag der Kinder: „Sowohl bei Migräne als auch bei Spannungskopfschmerzen sehen wir einen engen Zusammenhang zu Stress- und Überforderungssituationen in Schule, Elternhaus und Freizeit. Viele Kinder haben einen regelrechten Terminkalender und keine Zeit mehr für freies Spiel und Entspannung", bilanziert der Kinder- und Jugendpsychiater Prof. Resch.

Dies muss bei der Therapie unbedingt berücksichtigt werden, fordert daher die DGKJP. Kinder mit häufigen Kopfschmerzen sollten immer auch auf psychische Beeinträchtigungen wie psychosozialer Stress, Angststörungen oder Depressionen untersucht und behandelt werden.

„Nur wenn beide Krankheitsbilder – der Kopfschmerz und die psychischen Beeinträchtigungen – angemessen behandelt werden, kann eine Chronifizierung des Schmerzes in späteren Jahren erfolgreich verhindert werden", so Prof. Resch.

Mehr Freizeit und ein Kopfschmerz-Tagebuch

Wichtig ist es, die ganze Familie in die Therapie einzubeziehen: Gemeinsam kann nach einer Reduktion der individuellen Belastung gesucht werden. Dazu gehört mehr echte freie Zeit für das Kind und die Möglichkeit, einfach mal die Tür hinter sich zu schließen und Ruhe zu haben. Leicht handhabbar ist das regelmäßige Führen eines Kopfschmerz-Tagebuchs, mit dem mögliche auslösende Faktoren identifiziert und gezielt ausgeschaltet werden können.

Kopfschmerz-Kinder immer jünger

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) schlägt Alarm: Die Patienten mit häufig wiederkehrenden Kopfschmerzen werden immer jünger. Heute treten Kopfschmerzen und Migräne oft schon im Kindergartenalter auf. Von den Einschulungskindern leiden bereits acht Prozent unter wiederkehrenden Kopfschmerzen; am Ende der ersten Klasse sind es schon doppelt so viele. Bei den 17-Jährigen klagt jeder Fünfte über häufigere Spannungskopfschmerzen oder Migräne.

Einer großen Studie zufolge nehmen 85 Prozent der Kinder und Jugendlichen mit psychiatrischen Störungen ihre Kopfschmerzen mit ins Erwachsenenalter. „Werden Kopfschmerzen im Kindesalter und ihre oft psychisch bedingten Ursachen erfolgreich behandelt, kann eine Chronifizierung im Erwachsenenalter meist wirksam verhindert werden", so der DGKJP-Vorsitzende Prof. Franz Resch. „Bleiben sie hingegen unbehandelt, ist dies oft der Beginn einer lebenslangen ‚Kopfschmerz-Karriere'.

Mein Kind hat Kopfweh – was hilft?

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (DGKJP) empfiehlt: Bei leichteren und mittleren Kopfschmerz- und Migräneattacken hilft es häufig schon, wenn sich die Kinder in einem abgedunkelten, ruhigen Raum hinlegen. Oft wird der Schmerz dann einfach „weggeschlafen". Eisbeutel oder ein kalter Waschlappen auf der Stirn und Pfefferminzöl, das an Schläfe, Scheitel und Nacken sanft einmassiert wird, wirken unterstützend. Geht es nicht ohne Medikamente, so können laut DGKJP herkömmliche Schmerzmittel verwendet werden. Bei schweren Migräneattacken haben sich die neuen Triptane (gibt es auch als schnell wirksame Nasensprays) bewährt. Begleitend sollte ein Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen eingenommen werden.

Als zusätzliche Verfahren nennt die DGKJP Entspannungsmethoden, kognitive Verhaltenstherapien, computergesteuerte Biofeedback-Verfahren sowie die so genannte Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).

Quelle: DKJP