Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Wenn Kinder keine Gefühle deuten können

Asperger-Syndrom:
Bis zur Diagnose vergehen im Schnitt acht Jahre


Sie sprechen früh und lernen schnell, doch Gefühle, Gestik oder Mimik können sie nicht deuten, soziale Verhaltensweisen müssen ihnen immer wieder erklärt werden. Kinder und Jugendliche mit dem Asperger-Syndrom leiden unter einer besonderen Form von Autismus. Mit individuell ausgerichteten Behandlungsansätzen können die Symptome bei den meisten der etwa 20.000 Patienten in Deutschland gelindert werden, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP).

Autismus ist eine Entwicklungsstörung, bei der die Betroffenen völlig in sich gekehrt und isoliert sind. Etwa jeder zweite spricht nicht; viele haben keine Möglichkeit, mit der Umwelt in Kontakt zu treten. „Das Asperger-Syndrom ist eine abgeschwächte Form  im Spektrum autistischer Störungen. Es weist jedoch zahlreiche Besonderheiten auf und wird daher nur schwer und oft sehr spät erkannt“, erläutert Prof. Helmut Remschmidt von der DGKJP. Im Schnitt vergehen acht Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie begonnen wird. Jungen sind von dem Syndrom etwa achtmal häufiger betroffen als Mädchen.

Im Vordergrund der Beeinträchtigungen stehen ausgeprägte Kontakt- und Kommunikationsstörungen. Zwar lernen die Kinder in aller Regel sehr früh sprechen, verfügen über einen umfangreichen Wortschatz und oft überdurchschnittliche Intelligenz. Trotzdem können sie keine altersgerechten Beziehungen zu anderen Kindern aufbauen. Sie verstehen deren Gefühle, Gesten und Blicke nicht und haben nur ein sehr geringes Einfühlungsvermögen. Dadurch ecken sie häufig an und werden von anderen ausgeschlossen. Motorisch sind sie meist eher ungeschickt und können erst spät Fahrradfahren oder schwimmen. Prof. Remschmidt: „Darüber hinaus zeigen sie oft ein fast besessenes Interesse an speziellen Themen etwa aus Mathematik, Naturwissenschaften oder Geographie. Sie wollen alles darüber wissen und tendieren dazu, das Gespräch darauf zu lenken. Manchmal sprechen sie sogar wildfremde Menschen auf dieses besondere Interesse an.“

Die  Störung hat vermutlich einen genetischen Hintergrund. Oft hat ein Elternteil, meist der Vater, ähnliche Persönlichkeitsmerkmale. Zudem können Hirnfunktionsstörungen und neuropsychologische Defizite eine Rolle spielen. Diese machen sich etwa bei der gestörten visuell-räumlichen Wahrnehmung bemerkbar: Abstände und Geschwindigkeiten werden nicht richtig eingeschätzt, so dass es in der Schule oft zu unbeabsichtigten Rempeleien kommt.

Die Behandlung muss laut DGKJP stets die individuellen Besonderheiten jedes einzelnen Patienten berücksichtigen. Sie stützt sich vor allem auf verhaltenstherapeutische Ansätze und das Einüben sozialer Fertigkeiten. Prof. Remschmidt: „Als günstig für den weiteren Verlauf haben sich höhere Intelligenz und gute sprachliche Fertigkeiten erwiesen. Die Betroffenen lernen, mit ihren Problemen umzugehen, wenn sie gelenkt und ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden.“

Quelle: DKJP