| |
Bei Schnarchern wachsen die
Nerven langsamer
Therapie von
Konzentrationsschwäche möglich
|
|
Rostock (pte/22.06.2006/13:00) - Menschen,
die schnarchen und die unter Atemstörungen im Schlaf leiden, haben zu
wenige Wachstumsfaktoren für Nervenzellen. Zu dieser Erkenntnis ist Paul
Stoll, Arzt in der Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum
Rostock
http://www.med.uni-rostock.de, gelangt. Schlafbezogene Atemstörungen
und ihre Defizite, wie beispielsweise Gedächtnisstörungen,
Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit sowie schwere Einschränkungen
der Hirnfunktionen, können geklärt und durch eine Untersuchung im
Schlaflabor mit anschließender Therapie behoben werden. Die
Forschungsergebnisse sind in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift
'Thorax' veröffentlicht. |
|
Die Ursachen für das Schnarchen können in einem Schlaflabor untersucht
werden. Dabei misst man mit einem EEG die Hirnströme, mit einem EMG die
Muskelbewegungen und untersucht mit einem EKG den Herz-Rhythmus.
Weiterhin wird das Blut auf die Sauerstoffkonzentration geprüft. "Die
intellektuellen Defizite, die durch den Mangel an Wachstumsfaktoren für
Nervenzellen entstehen, bleiben allerdings länger erhalten. Wie lange
genau, dass wird in nachfolgenden Forschungen untersucht", erklärt
Christian Virchow, Professor in der Abteilung für Pneumologie der Klinik
für Innere Medizin in Rostock. So kann man mittels spezifischer
Fragebögen untersuchen, ob durch die Therapie eine Besserung der
intellektuellen Fähigkeiten eingetreten ist.
Schnarchen ist weit verbreitet. Rund 20 Prozent der Erwachsenen
schnarchen im Schlaf, zehn Prozent leiden dabei unter Atemstörungen. Mit
zunehmendem Alter erhöht sich die Häufigkeit erheblich. Besonders
Menschen über 60 schnarchen vermehrt, dabei ist der männliche Anteil
höher als bei den weiblichen. Die Ursachen für das Schnarchen sind
verschieden: Übergewicht, Schlafmangel, zu späte und zu reichliche
Abendmahlzeiten, flache Rückenschlaflage, Nasenatmungsbehinderung oder
Auffälligkeiten im Rachen-, Kieferbereich. Mögliche Therapien seien eine
Kieferschiene, die Beatmung mittels CPAP (Continuous Positive Airway
Pressure), wobei Nasendruck die Atemwege geschient werden oder durch ein
Rückenlage-Training, beispielsweise durch einnähen von Tennisbällen in
den Pyjama, erläutert Virchow weiter.
Schnarchen entsteht, wenn der Schlafende durch den geöffneten Mund atmet
und die Luft der erschlafften Rachenweichteile ins Schwingen kommt.
Durch die Verengung oder den Verschluss der Atemwege beginnt das
Gaumensegel, das Zäpfchen, die Rachenwand oder der Kehlkopfdeckel im
Luftstrom des Einatmens zu schwingen, dabei entstehen die
Schnarchgeräusche. Beim Schnarchen gilt es zwei Formen zu unterscheiden:
Schnarchen mit und ohne Atemstörung. Gefährlich ist dabei das Schnarchen
mit Atemstörung, obstruktives Schlafapnoesyndrom genannt. Denn durch den
Sauerstoffmangel entstehen Gesundheitsstörungen wie Tagesmüdigkeit,
morgendliche Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Herz-Lungen-Erkrankungen und
sexuelle Funktionsstörungen. Außerdem kann sich das Risiko für
Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. (Ende)
Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur GmbH |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
|