Innsbruck (pte/21.03.2006/12:01) - Innsbrucker Forscher haben
nachgewiesen, dass Koffein nicht nur munter macht, sondern auch die
Aktivität in jenem Hirnbereich steigert, der für Aufmerksamkeit und
Konzentration innerhalb des Arbeitsgedächtnisnetzwerkes verantwortlich
ist. Die Forscher um Florian Koppelstätter von der Universitätsklinik
für Radiodiagnostik 2 an der Medizinischen Universität Innsbruck
http://www.uibk.ac.at
haben mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie deutliche
Veränderungen feststellen können.
"Wir konnten zeigen, dass Koffein eine modulierende Wirkung auf
bestimmte Hirnregionen innerhalb des Arbeitsgedächtnisnetzwerkes hat",
erklärt Koppelstätter im pressetext-Gespräch. 15 Freiwillige haben sich
diesem Gedächtnistest unterzogen. Nach einer 24-stündigen koffeinfreien
Phase wurde jeder Proband jeweils zweimal im MR-Scanner getestet, einmal
ohne Koffein und einmal nach Gabe von 100 Milligramm Koffein rund 20
Minuten vor dem Experiment. 100 Milligramm Koffein entsprechen etwa zwei
Tassen Kaffee. "Das Ergebnis war verblüffend, denn wir konnten zeigen,
dass jene Probanden, die zuvor Koffein zu sich nahmen, tendenziell
schnellere Reaktionszeiten bei etwa gleich bleibender Trefferquote
zeigten."
"Wir konnten mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie
feststellen, dass es unter Koffein zu einer vermehrten Aktivität im
Frontallappen gekommen war", führt der Radiologe aus. "Diese Region
steuert innerhalb des Arbeits- oder Kurzzeitgedächtnis-Netzwerkes
exekutive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Konzentration." Probanden,
die kein Koffein verabreicht bekommen hatten, wiesen keine Veränderungen
in der Region auf. "Wir konnten mit der funktionellen
Magnetresonanztomographie zeigen, dass Koffein parallel zur
Verhaltensänderung einen Anstieg neuronaler Aktivität in bestimmten
Bereichen des Hirns auslöst, die während einer Kurzzeitgedächtnisaufgabe
aktiv sind", so Koppelstätter. "Und das Kurzzeitgedächtnis wird häufig
verwendet. Sei es nur dann, wen es um das Merken einer Telefonnummer
geht." Unklar bleibe allerdings weiterhin, welchen Effekt das Koffein
auf die normale Hirnfunktion hat und ob es im regelmäßigen Genuss zu
einem Gewöhnungseffekt komme.
Nicht untersucht haben die Wissenschaftler wie lange diese vermehrte
Aktivität anhält und ob sie dosisabhängig ist. "Die Forschungsergebnisse
haben uns zu weiteren Untersuchungen inspiriert", so Koppelstätter. Es
wäre etwa interessant festzustellen, wie sich andere Substanzen wie etwa
Alkohol oder verschiedene Medikamente auswirken. Die funktionelle
Magnetresonanztomographie sei dafür gut geeignet, da Aktivitäten im Hirn
sichtbar gemacht werden, erklärt der Mediziner. (Ende)
Quelle: Pressetext
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