Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Spielzeugtiere für Demenzkranke


Japan. Mehrere Studien belegen, dass Demenz-Patienten oft positiv auf Tiere reagieren. Manche werden lebhafter und kommunikativer, zeigen Gefühle und wirken entspannter. In einigen Pflegeheimen gehören entsprechende Angebote daher schon zum Alltag. Dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine „tiergestützte Therapie“ mit Problemen verbunden sein kein. Zu ihnen gehören Verletzungsgefahren, Infektionsrisiken und mitunter die Notwendigkeit, dass ein mit der jeweiligen Tierart vertrauter Betreuer anwesend ist. Wie T. Tamura und Mitarbeiter in einer Studie an 13 Patienten mit schwerer Demenz aufzeigen, wirkt ein Spielzeugtier bzw. ein Spielzeugroboter offenbar ähnlich effektiv wie ein lebendiges Tier.

    In ihrer Untersuchung an den durchschnittlich 84 Jahre alten Patienten überprüften die Autoren, wie ein batteriebetriebener Spielzeughund bzw. ein Kleinroboter das Verhalten der Kranken während einer Beschäftigungstherapie beeinflusste. Die Auswertung zeigte, dass die Teilnehmer häufiger auf den Spielzeughund ansprachen (985 Reaktionen) als auf den Kleinroboter (608 Reaktionen). Der Umgang mit dem Roboter veränderte sich auch dann nicht wesentlich, als dieser „angezogen“ wurde und dadurch für die Teilnehmer wie ein Hund oder Baby aussah.

   Den Autoren fiel auf, dass die Teilnehmer spontan mit den beiden Spielzeugen zu sprechen anfingen, indem sie deren Verhalten beschrieben und das Aussehen kommentierten. Auch untereinander kommunizierten die Kranken vermehrt, ohne sich dabei auf Vergangenes (insbesondere frühere Erfahrungen mit Tieren) zu beziehen. Tamura und Kollegen weisen darauf hin, dass die Teilnehmer den Spielzeughund offenbar mühelos als Welpen identifizierten, sich dabei an angenehme Erfahrungen mit kleinen Hunden erinnerten und daher entsprechend positiv auf das Spielzeugtier reagierten. Dagegen löste der Kleinroboter offenbar keine vergleichbaren identifikatorischen Prozesse aus, so dass der  zuständige Beschäftigungstherapeut die Teilnehmer erst motivieren musste, sich auch mit diesem Spielzeug intensiver zu beschäftigen.

T. Tamura u. a.: Is an entertainment robot useful in the care of elderly people with severe dementia? J. Gerontol. MEDICAL SCIENCES 2004 (59A) 83-85