Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Mütterliche Migräne – überforderte Kinder

Kanada. Wenn Mütter unter Migräne leiden, scheinen ihre Kinder frühzeitiger Verantwortung zu übernehmen, als es der Norm entspricht. Auf die Gefahr einer Rollenumkehr zwischen Kindern und migränekranken Müttern macht eine Studie von M. A. Fagan aufmerksam. In ihr befragte die Autorin 25 unter Migräne leidende Mütter über die Schwere ihres Leidens und die Einstellung zu ihren Kindern. Alle Mütter waren berufstätig und zwischen 30 und 45 Jahre alt. Das Alter der Kinder bewegte sich zwischen 3 und 17 Jahren.

   Wie die Auswertung zeigte, richteten die Mütter um so problematischere Erwartungen an ihr Kind, je beeinträchtigter sie sich durch ihre Migräne fühlten. So neigten extrem unter Migräne leidende Mütter dazu zu, die Mutter-Kind-Rolle umzukehren, also Kindern die Verantwortung Erwachsener aufzubürden („Parentifizierung“). Ein solcher Vorgang kann Kinder massiv und dauerhaft beeinträchtigen, da er das Gefühl vermittelt, nur anderen als Mittel zum Zweck zu dienen, ansonsten aber wertlos zu sein. Faktisch kann sich eine Rollenumkehr darin äußern, dass Kinder dazu benutzt werden, die Eltern zu schützen, den Vertrauten zu spielen, Familienkonflikte zu lösen oder die Eltern zu versorgen.

   Bereits andere Studien haben aufgezeigt, dass unter Schmerzen nicht nur der Betroffene, sondern sehr oft die gesamte Familie leidet. Sollte sich der von Fagan beschriebene Zusammenhang in weiteren Untersuchungen bestätigen, wäre es sinnvoll, unter Migräne leidenden Müttern nicht nur medikamentöse, sondern auch psychosoziale Hilfen zu bieten.

M. A. Fagan: Exploring the relationship between maternal migraine and child functioning. Headache 2003 (43) 1042-1048